Undurchsichtigkeit der Finanzmärkte
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- CAC 40Kursstand: 5.516,05 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Paris (GodmodeTrader.de) - Durch seine Ankündigung, Import-Zölle auf Stahl und Aluminium auf 25 beziehungsweise zehn Prozent anzuheben, brachte US-Präsident Donald Trump die Dinge ins Rollen. Diese Maßnahme entspricht weitestgehend jener, die 2002 eingeführt wurde, allerdings mit dem Unterschied, dass dieses Mal anschließend für die meisten Länder eine Ausnahme ausgesprochen wurde. Letztendlich werden weniger als 30 Prozent dieser US-Importe von den Steuererhöhungen betroffen sein; es wird hauptsächlich China und Russland treffen. Da Stahl und Aluminium nur zwei Prozent des US-Imports ausmachen, werden die Auswirkungen, selbst im schlimmsten Fall, marginal sein, wie die Finanzexperten von La Francaise in einem aktuellen Marktkommentar schreiben.
Der US-Präsident habe dann Zölle von 25 Prozent auf die chinesischen Importe in Höhe von 50 Milliarden US Dollar angekündigt, worauf die Chinesen mit ähnlichen Maßnahmen zu US-Importen reagiert hätten. Es sei hier angemerkt, dass diese Ankündigungen die Ausgangsbasis für Verhandlungen darstellten, die rund zwei Monate andauern sollten, heißt es weiter.
„Diese Verhandlungen sind aus unserer Sicht aufgrund der US Zwischenwahlen im November überwiegend politischer Natur. Gegenwärtig kann von diesen Maßnahmen keine signifikante Auswirkung auf das globale Wachstum erwartet werden: sie machen effektiv Zölle von 12,5 Milliarden US Dollar aus, respektive 0,1 Prozent des BIP Chinas beziehungsweise der USA“, so die La-Francaise-Experten.
Selbst wenn die Märkte über die kommenden Wochen hinweg weiter volatil blieben, bleibe das globale Wachstum trotz der aktuellen geopolitischen Spannungen (z. B. Syrien, Russland etc.) auf einem guten Weg. Faktoren, wie das Risiko eines Handelskriegs zwischen den USA und China und den Inflationsängsten in den USA, hätten jedoch den Rückgang der Renditen von Staatsanleihen unterstützt. Dies habe kurzfristig unser Harmonisierungsszenario bezüglich der Zinsen in den Kernländern und deren Fundamentaldaten verhindert, heißt es weiter.
„Nach Jahren nahezu ununterbrochenen Wachstums standen US-Technologieaktien einige Wochen lang unter Druck. Die Probleme sind vielfältig und im Allgemeinen typisch für die betroffenen Unternehmen (Amazon, Facebook, Tesla etc.). Es ergeben sich daraus mehrere Fragen: Sind Technologieaktien teuer? Auf den ersten Blick sind sie zweifellos mit einem KGV von 25 bis 30 teuer; aber diese Bewertungen können mit sehr hohen Wachstumsraten erklärt werden. Wir sind absolut nicht in der gleichen Situation wie im Zeitraum 1999 bis 2000, als viele Unternehmen extrem profitabel wurden. Sind einige Unternehmen gefährdet? Wir müssen differenzieren zwischen etablierten, profitablen Geschäftsmodellen (Amazon, Google etc.), solchen die es noch nicht sind (Tesla, Netflix etc.) und jenen, deren Marktkapitalisierung nur wenig Spielraum für Fehler bietet. Insgesamt scheint der US-Technologiemarkt nicht überbewertet zu sein, jedoch könnten einige Unternehmen in den kommenden Wochen schwächeln. Sollten wir auf dieser Grundlage den Aufwärtstrend der Aktienmarktindizes in Frage stellen? Wir denken nicht“, so die La-Francaise-Experten.
Das Wachstumstempo im Euroraum und den Vereinigten Staaten habe Ende 2017 deutlich zugenommen. Umfragen zum Vertrauen, besonders jene mit Unternehmen sowie die Statistiken des ersten Quartals 2018 (Einzelhandel, industrielle Fertigung) seien in den USA sehr gemischt und blieben, nach den Höchstständen 2017, im Euroraum unterhalb der Erwartungen. Die zuletzt veröffentlichten Inflationsdaten in diesen beiden Wirtschaftsräumen seien wie erwartet ausgefallen. Eine Ausnahme habe die Kerninflation im Euroraum gebildet, die mit einem Prozent im Jahresvergleich leicht enttäuscht habe, heißt es weiter.
„Wir glauben nicht daran, dass hier ein Grund zur Besorgnis vorliegt: Wir bleiben auf einer Linie mit dem Wachstumskonsens des Euroraums von 2,4 Prozent für das Jahr 2018 und leicht unter den Konsenserwartungen des US Wachstums von 2,8 Prozent. Unsere Überzeugung bleibt unverändert: Die US-Inflationszahlen können die Konsenserwartungen in den kommenden Monaten übertreffen.
Angesichts des Brexit behauptet sich die britische Wirtschaft weiterhin gut: Nur der Außenhandel wurde bestraft. Die Wachstumserwartungen liegen, wie auch für Japan, bei 1,4 bis 1,5 Prozent“, so die La-Francaise-Experten.
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Irandeal geplatzt..natürlich steigen durch die erhöhte Unsicherheit Aktien und Gold fällt ....völlig logisch!