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11:31 Uhr, 04.03.2015

Ukrainische Notenbank zieht die Notbremse

Am Dienstag senkte die ukrainische Nationalbank ihren Leitzins von bisher 19,5 Prozent auf 30,0 Prozent. Notenbankchefin Gontarewa will damit die grassierende Inflation und den Absturz der Landeswährung eindämmen.

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Kiew (BoerseGo.de) - In einem Gewaltakt stemmt sich die ukrainische Nationalbank (NBU) gegen die grassierende Inflation und den Absturz der Landeswährung Hrywnja. Am Dienstag senkten die Währungshüter des krisengeschüttelten Landes den Schlüsselzinssatz von bisher 19,5 Prozent auf 30,0 Prozent. Notenbankchefin Valeria Gontarewa erklärte, wegen der jüngsten Abwertung der Währung bleiben zudem die jüngst verschärften Kapitalverkehrskontrollen weiterhin in Kraft.

Der Hrywnja legte nach der Entscheidung zu, heute lässt die Währung aber erneut Federn. Die Währung hat seit einem Jahr etwa 60 Prozent ihres Werts zum Dollar verloren und war die sich am schlechtesten entwickelte Währung der Welt.

Die Notenbank teilte diese Woche weiterhin mit, dass die Staatsanleihen und unterstaatlichen Anleihen der Ukraine Ende 2014 71,5 Prozent des BIP erreicht hätten, was effektiv eine Verletzung der Konditionen eines im Dezember 2013 an Russland begebenen Eurobond im Umfang von 3 Milliarden Dollar darstellt. Die Anleihenkonditionen verlangen von der Ukraine, diese Quote unter 60 Prozent zu halten. Russlands Finanzminister Siluanov sagte, dass er nach wie vor davon ausgehe, dass die Ukraine die Anleihe bei Fälligkeit bezahlt.

Die Ukraine bemüht sich derweil um einen Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) über 17,5 Milliarden US-Dollar. Die Notenbank betonte, dass sämtliche Voraussetzungen für den Erhalt der Gelder vorlägen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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