Ukraine-Krieg stürzt Getreidehandel ins Chaos
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Berlin (Godmode-Trader.de) - Steigende Frachtkosten, Hafenschließungen und Engpässe in der Versorgungskette haben die Exporte von Getreide aus dem Schwarzmeerraum zum Erliegen gebracht. Da durch den Ukraine-Krieg rund 30 Prozent der weltweiten Weizenlieferungen und etwa ein Fünftel der Maislieferungen bedroht sind, besteht die Gefahr, dass es weltweit zu schwerwiegenden Nahrungsmittelengpässen unter Unterernährung kommt.
Die Weltmarktpreise für Lebensmittel sind im März vor diesem Hintergrund bereits auf ein Rekordhoch gestiegen. Die Folgen des russischen Einmarschs hätten die Märkte für Getreide und Pflanzenöl erschüttert, hieß es von der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) am Freitag. „Die Weltmarktpreise für Weizen stiegen im Laufe des Monats um 19,7 Prozent, was durch Sorgen um die Erntebedingungen in den USA noch verstärkt wurde“, teilte die FAO mit. Der FAO-Lebensmittelpreisindex, der die weltweit am meisten gehandelten Nahrungsmittel abbildet, stieg im März auf durchschnittlich 159,3 Punkte von 141,4 im Februar.
Doch die Käufer sind auf der Suche nach Alternativen, und die Verkäufer finden Wege, die Lücke zu füllen. Indien, das seine großen Weizenernten in der Regel im Lande behält, stürzt sich mit Rekordmengen auf den Exportmarkt. Die brasilianischen Verschiffungen in den ersten drei Monaten haben sich gegenüber dem gesamten letzten Jahr fast verdoppelt.
Die neu errichteten Handelswege haben freilich ihren Preis: teurere Fracht, längere Transitzeiten oder Qualitätsunterschiede, die die Lebensmittelinflation weiter beschleunigen. Die weltweite Versorgung war zuvor bereits durch Dürreperioden in Kanada und Brasilien sowie durch Transportblockaden in Teilen der Welt beeinträchtigt.
Einige Länder schränken den Handel nun ein, um die hohen Preise zu kontrollieren. Argentinien und Indonesien haben Steuern auf die Ausfuhr von Pflanzenöl erhöht, und Kasachstan hat angekündigt, dass es die Weizenlieferungen einschränken wird. Auf der anderen Seite lockern einige Käufer die Beschränkungen. Spanien lockerte die Vorschriften für Pestizide, um die Einfuhr von Futtermitteln aus Argentinien und Brasilien zu ermöglichen. China, ein weiterer wichtiger Maisabnehmer der Ukraine, kauft nun verstärkt in den USA ein.
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