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13:08 Uhr, 25.07.2022

Preisanstieg bei Weizen nach russischem Raketenangriff

Die Weizenkurse sind nach dem russischen Angriff auf den Seehafen von Odessa am Wochenende sprunghaft angestiegen. Die Attacke hat das internationale Abkommen über die Freigabe von Mio. Tonnen ukrainischen Getreides ins Wanken gebracht.

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    Kursstand: 780,31 US¢/bu. (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Laut ukrainischen Vertretern wird trotz der jüngsten russischen Angriffe auf Hafenanlagen in Odessa die Wiederaufnahme der Exporte auf dem Seeweg weiter vorbereitet. Der Raketeneinschlag ist jedoch eine Mahnung an die Risiken für Verlader und Versicherer, die sich aus dem Krieg mit Russland ergeben.

Das am Freitag unterzeichnete wegweisende Abkommen zielt darauf ab, die Verschiffung von drei ukrainischen Schwarzmeerhäfen, darunter Odessa, zu erleichtern, und wurde als wichtiger Schritt zur Linderung der weltweiten Nahrungsmittelkrise gefeiert. Viele Analysten waren jedoch schon bei der Unterzeichnung skeptisch, ob der russischen Seite zu trauen ist. Die Weizenfutures in Chicago stiegen am Montag um bis zu 4,6 Prozent und machten ihre Verluste von Freitag damit fast wieder wett. „Der Markt wird zwangsläufig sehr nervös bleiben, wenn es zu neuen Bombenanschlägen kommt oder Zweifel an der konkreten Umsetzung der Wiederaufnahme der Exporttätigkeit aufkommen“, so ein Analyst laut Bloomberg.

Moskau begründete den Angriff mit der Zerstörung einer „militärischen Infrastruktureinrichtung“. Die Raketen seien auf ein Schiffsreparaturwerk abgefeuert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag mit. In dem Dock seien ein ukrainisches Kriegsschiff und ein Lager mit von den USA gelieferten "Harpoon"-Raketen zerstört worden, hieß es.

Kiew treibt die Vorbereitungen zur Verladung vorerst weiter voran - die Regierung steht unter großem Druck, die Getreideexporte wieder aufzunehmen, um die durch den Krieg zerstörte Wirtschaft zu stützen. Das Infrastrukturministerium teilte mit, dass Kiew damit beginnt, die Häfen von Odessa, Chornomorsk und Pivdennyi auf die Wiederaufnahme der Exportausfuhren vorzubereiten.

Die Ukraine gehört zu den weltweit führenden Exporteuren von Mais, Weizen und Pflanzenöl, doch seit der russischen Invasion Anfang des Jahres, die die wichtigsten Häfen blockiert hat, sitzen Millionen von Tonnen Getreide an den Grenzen des Landes fest.

Zwar konnte ein kleiner Teil der Lieferungen über Straßen, Flüsse und Schienen umgeleitet werden, doch waren die Großabnehmer gezwungen, sich anderweitig zu versorgen, was die Preise in die Höhe trieb und die Ernährungsunsicherheit verschärfte. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte, die Wiederaufnahme des Seehandels könne die Lücken schließen, das Abkommen müsse vollständig umgesetzt werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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