Fundamentale Nachricht
13:28 Uhr, 25.04.2017

Übertreibt es China mit der Regulierung?

Die Börsen in China knickten zuletzt ein. Grund ist laut Experten die Befürchtung, dass die Behörden angesichts der guten Verfassung der Wirtschaft die Regulierung zu schnell verschärfen und damit letztlich den Aufschwung wieder abwürgen.

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  • Hang Seng
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Zürich/ Peking (Godmode-Trader.de) - Während die globalen Märkte nach den Wahlen in Frankreich eine gestiegene Risikobereitschaft und eine damit verbundene Rally erlebten, brachen die Börsen in China ein. Grund ist laut Experten die Befürchtung, dass die politischen Entscheidungsträger angesichts der guten Verfassung der chinesischen Wirtschaft ihre Regulierungsaufsicht verschärfen, um das Risiko der hohen Schulden innerhalb des Finanzsystems in den Griff zu bekommen.

Während der vergangenen Tage haben Banken-, Versicherungs- und Wertpapieraufsichtsbehörden neue, strengere Leitlinien zu Unregelmäßigkeiten innerhalb des Finanzsektors vorgelegt. „Falls die aktuellen politischen Maßnahmen nicht zu überfallartig, sondern sorgfältig umgesetzt werden, werden sie die langfristigen Marktbefürchtungen aber abbauen“, so Analysten der Credit Suisse.

China meldete für das erste Quartal ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 6,9 Prozent. Die Wachstumsdynamik bleibt also stark. Nach den schon überraschenden 6,8 Prozent im letzten Quartal des vergangenen Jahres legte die chinesische Wirtschaft damit noch einmal zu. Für dieses Jahr hatte die Regierung ein niedrigeres Wachstumsziel von „rund 6,5 Prozent“ ausgegeben. Im vergangenen Jahr war China um 6,7 Prozent gewachsen und damit so langsam wie seit 26 Jahren nicht mehr. Chinas Wirtschaft habe den Schwung ins erste Quartal mitnehmen können, sagte Max Zenglein vom China-Institut Merics in Berlin. „Es wäre allerdings trügerisch davon auszugehen, dass das Wachstum weiter anziehen wird, der Abwärtsdruck auf die chinesische Wirtschaft bleibt bestehen.“ Die Regierung traue den Marktmechanismen nicht und interveniere, wenn es nicht nach Plan laufe. Dadurch jongliere sie gleichzeitig mit einer zunehmenden Anzahl an Brandherden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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