Kommentar
13:57 Uhr, 01.07.2017

Über die Psychologie der Massen…

Warum wir immer wieder auf Leute wie Adolf Hitler, Donald Trump oder Angela Merkel hereinfallen. Und was wir daraus lernen können. Eventuell...

Dass gerade Sommer ist, erkennen Sie auch daran, dass die großen Indizes, wie der DAX seit einigen Wochen nur noch freudloses Gezappel zuwege bringen. Genau die richtige Zeit also, um sich einmal anderen Dingen zu widmen.

Lesen beispielsweise kann während der Ferien außerordentlich erhellende Wirkungen erzielen. Von einem der Standardwerke der Börsen- und Wirtschaftsliteratur war an dieser Stelle schon öfter die Rede: Wer das Buch immer noch nicht kennt, der könnte sich in diesen Tagen beispielsweise einmal „Die Kreatur von Jekyll Island“ zu Gemüte führen.

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Warum die Lektüre dieses Klassikers gerade jetzt so wichtig ist, erklärt sich in einem Satz: Wer verstanden hat, von wem, warum und auf welche Weise die US-Notenbank gegründet wurde, dem wird auch das Verständnis von Eurokrise und der fortdauernden, so genannten „Bankenrettung“, deren Beginn wir in Südeuropa gerade wieder erleben, deutlich leichter fallen.

Mindestens so bedeutend, wenn nicht noch wichtiger, ist das im Original bereits im Jahr 1895 entstandene Buch von Gustave Le Bon. In seinem Werk „Psychologie der Massen“ beschreibt Le Bon die massenpsychologischen Phänomene, die nur scheinbar immer wieder zu „unerklärlichen“ kulturellen und sozialen Entwicklungen führen und die insbesondere auch politische Entscheidungen maßgeblich beeinflussen. In geradezu frappierender Weise passt der Titel, der längst zu einem Standardwerk der Sozialpsychologie geworden ist, auch in die heutige Zeit.

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Die vergangene Woche ist geeignet, diese Aussage zu unterstreichen, denn mit der Entscheidung zur Homoehe hat der Deutsche Bundestag eine der zentralen Aussagen Le Bons eindrucksvoll bestätigt.

Worum geht es?

Anhand zahlreicher historischer Entwicklungen zeigt der Begründer der modernen Massenpsychologie, dass eine Ansammlung hochgebildeter Akademiker und Parlamentarier keine klügeren Entscheidungen zuwege bringt als eine Ansammlung von Dorftrotteln und Analphabeten.

Was sich wie eine unerhörte Provokation anhört, erklärt sich folgendermaßen:

Eine Masse im psychologischen Sinne ist nach Le Bon keine zufällige Menschenansammlung. Vielmehr wird sie gebildet, sobald ein besonderes emotionales Ereignis auftritt. Dies führt in letzter Konsequenz dazu, dass die Masse völlig andere Eigenschaften aufweist, und volkommen andere Entscheidungen trifft, als jeder Einzelne daraus.

Gesteuert durch ihre Emotionen werfen etwa auch die scheinbar so gebildeten Volksvertreter jede Vernunft über Bord und folgen, sobald das von Le Bon mit dem Begriff der „Massenseele“ beschriebene Phänomen zu wirken beginnt, dem Herdentrieb und den dort angelegten Urinstinkten.

Um beim konkreten Beispiel zu bleiben:

Dass die Ehe zwischen Homosexuellen nicht auf einer Stufe stehen kann mit der Ehe zwischen Mann und Frau, das erkennt man ganz unmittelbar daran, dass beide Konstrukte schlicht und ergreifend eben nicht auf einer Stufe stehen. Es ist tatsächlich so einfach, denn bis zum heutigen Tag ist weltweit noch kein einziger Fall bekannt geworden, da aus einer homosexuellen Verbindung Kinder hervorgegangen sind. In einem emotionalen Aufruhr hat die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten am Freitag dennoch das glatte Gegenteil entschieden.

Eines der bekanntesten Zitate Le Bons findet sich auf Seite 95. Dort heißt es in der deutschen Übersetzung:

„Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen missfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären versucht, stets ihr Opfer“.

Gewählt werden daher immer diejenigen, die das Volk am geschicktesten und am unverschämtesten belügen und betrügen. Das hat zur Folge, dass „illustre Gestalten“ wie ein Adolf Hitler, ein Donald Trump oder eine Angela Merkel zu höchsten Ämtern gelangen.

Das heißt, solche Lichtgestalten werden von den Massen nicht etwa in einem Zustand geistiger Umnachtung gewählt, OBWOHL sie lügen, sondern gerade WEIL sie die Wähler am erfolgreichsten für dumm verkaufen und hinters Licht führen.

Laut Le Bon geht das so weit, dass die Leute, auch aus Angst vor möglichen Veränderungen, ihren "Führern" im schlimmsten Fall so lange zu Füßen liegen, bis die vermeintlichen Lichtgestalten eine allumfassende Katastrophe ausgelöst haben. Erst wenn die „Siegertypen“ als Blender, Betrüger und Volksverräter die eigene Unfähigkeit und Charakterlosigkeit unter Beweis gestellt haben, sodass auch der „kleine Mann“ deren Schwächen erkennt - und damit letztendlich sich selbst - ist die Masse bereit, den angebeteten „Führer“ vom Thron zu stoßen. Dann allerdings wird dabei sehr gründlich vorgegangen, denn wen das Volk erst einmal als seinesgleichen entlarvt hat, den lässt es Hass und Verachtung spüren.

Schlussfolgerungen:

Politisch interessierte Menschen können bei der Lektüre von Le Bons Werk zu dem Schluss kommen, dass es vollkommen aussichtslos ist, sich dem politischen Geschehen zu widmen. Denn mit allergrößter Wahrscheinlichkeit werden die massenpsychologischen Mechanismen auch künftig stärker sein als jede Vernunft.

Deshalb stehen die Chancen „günstig“, dass eine ausgewiesene Versagerin und Rechtsbrecherin wie Angela Merkel im September ein viertes Mal gewählt wird, um ihr Werk zu vollenden – obwohl der gesunde Menschenverstand längst begriffen haben mag, dass die Gesetzesbrüche der Bundeskanzlerin ganz entscheidend zur Zerstörung Deutschlands und Europas beitragen.

Doch gerade weil Angela Merkel das Spiel mit den Massen beherrscht, wie nur wenige geschichtliche Figuren vor ihr, werden die Deutschen sie aller Voraussicht nach bis zum bitteren Ende gewähren lassen.

Mit Blick auf die Bundestagswahl im September könnte man deshalb darüber nachdenken, entweder überhaupt nicht zu wählen, oder aber für eine jener Parteien zu votieren, die noch nicht verstrickt sind im Machtgefüge aus Lügen und Betrug am Wähler.

Und auch für Börsianer hält das Werk von Gustave Le Bon eine naheliegende Schlussfolgerung parat:

Anleger sind gut beraten, ihren eigenen Gedanken zu folgen und allen Massenphänomenen konsequent aus dem Weg zu gehen…

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de

74 Kommentare

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  • StefanS
    StefanS

    Lassen Sie sich nicht von denjenigen entmutigen welche aufgrund ideologischer Beschränkungen oder geistiger Limitierungen ihre Beiträge nicht verstehen. Auf Basis des mir gut bekannten Buches eine absolut zutreffende Beobachtung des politischen und medialen Geschehend selbst wenn die Parallelen nicht allerseits erkannt werden. Danke

    20:50 Uhr, 04.07.2017
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Kollege Jürgen Fritz hat in einem aktuellen Beitrag das Phänomen der Massenpsychologie nach Le Bon ebenfalls aufgegriffen. Unter anderem wird darin Edward Bernays zitiert, ein Neffe Sigmund Freuds, der seine Studien auf Le Bon stützte und im Ersten Weltkrieg die US-Regierung beraten hatte. Zitat:

    Bernays wohl bekanntestes Buch „Propaganda“ beginnt mit dem Kapitel „Organising Chaos“: „Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft. Wer die ungesehenen Gesellschaftsmechanismen manipuliert, bildet eine unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschermacht unseres Landes ist. Wir werden regiert, unser Verstand geformt, unsere Geschmäcker gebildet, unsere Ideen größtenteils von Männern suggeriert, von denen wir nie gehört haben. Dies ist ein logisches Ergebnis der Art wie unsere demokratische Gesellschaft organisiert ist.

    Große Menschenzahlen müssen auf diese Weise kooperieren, wenn sie in einer ausgeglichen funktionierenden Gesellschaft zusammenleben sollen. In beinahe jeder Handlung unseres Lebens, ob in der Sphäre der Politik oder bei Geschäften, in unserem sozialen Verhalten und unserem ethischen Denken werden wir durch eine relativ geringe Zahl an Personen dominiert, welche die mentalen Prozesse und Verhaltensmuster der Massen verstehen. Sie sind es, die die Fäden ziehen, welche das öffentliche Denken kontrollieren.“

    Eine seiner bevorzugten Techniken zur Manipulation der öffentlichen Meinung war die indirekte Nutzung prominenter Dritter: „Wenn man die Führer beeinflussen kann, entweder mit oder ohne deren bewusste Zusammenarbeit, beeinflusst man automatisch deren Gruppe“.

    Bernays unterstützte die amerikanische Regierung unter Wilson im Ersten Weltkrieg im Committee on Public Information bei ihrem Bemühen, Zustimmung der Öffentlichkeit für einen Kriegseintritt der USA zu erzielen. Seine Kampagne im Kriegsjahr 1917 stellte er unter den Slogan: „Make the world safe for democracy.“ In den Nachkriegsjahren versuchte er, die Wirksamkeit von Propaganda als Steuerungsmittel des Kaufverhaltens und politischer Meinungsbildung einer Massendemokratie auch in Friedenszeiten nutzbar zu machen. Um den belasteten Begriff Propaganda zu vermeiden, nannte er sein Vorgehen Public Relations.

    All diese Techniken der Manipulation und Steuerung der Massen sind immer die gleichen. Auch Goebbels, der Bernays Buch „Propaganda“ gelesen hat, nutzte diese und auch die heutigen Machthaber und die M-Medien tun dies. Merkel hat Berater, die sie dementsprechend schulen und beraten. Die Prinzipien sind immer die gleichen.

    http://www.epochtimes.de/wissen/gesellschaft/warum...

    @ hornblower: Verstehen Sie jetzt?

    @ P-44: Den Vergleich finden Sie nicht im Artikel, sondern in Ihrem Kopf. Dort regiert die unsichtbare Schere...

    10:24 Uhr, 04.07.2017
  • hornblower
    hornblower

    Ich würde gerne verstehen, warum Menschen auf Hitler und Herrn Hoose -nebst Konsorten- hereinfallen. Gibt es da Gemeinsamkeiten?

    09:37 Uhr, 04.07.2017
  • P_44
    P_44

    Das ist ja echt eine Unverschämtheit, wenn jetzt auch Sie noch Merkel mit Hitler (oder Trump) vergleichen!!! Reicht es nicht, wenn die Griechen-Nazis das tun?

    09:13 Uhr, 04.07.2017
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  • lussien
    lussien

    Was hat denn Trump mit Hitler und Merkel zu tun Herr Hoose?
    Wann und wie hat er jemanden belogen oder betrogen?

    Sonst finde ich Ihren Artikel sehr gut, aber dies ist ein Wermutstropfen.
    Der Bundestag hat letzte Woche 5 (fünf!) grundgesetzwidrige Gesetze verabschiedet (Bundestrojane, Parteienfinanzierung je nach Lust und Laune, Internet-Zensur, Homoehe usw.) und die Mainsteam-"Medien" haben natürlich gar Nichts gemerkt. Diese merkelische Demokratur ist zum Kotzen.

    >> Doch gerade weil Angela Merkel das Spiel mit den Massen beherrscht, wie nur wenige geschichtliche Figuren vor ihr

    Macht sie nicht, sie ist ein Hohlkopf. Sie tut gar Nix außer purer Blöd- und Wahnsinn wie Grenzöffnung und beschiessene Energiewende. Aber diese Massen, die so brav die gleiche Politiker-Darsteller jahrzehntelang wählen, sind so verblendet dass ich echte Sorgen um den geistigen Zustand des deutschen Volkes habe. So schafft man sich als Volk schnellstens ab. Aber so weit waren wir schon vor dem 1. und 2. Weltkrieg, damals war die Führungselite genau so blöd und beschiessen wie jetzt.

    17:55 Uhr, 03.07.2017
  • SeMu68
    SeMu68

    ....ein Kompliment an Hr. Weygand !!!

    Wenigstens einer der wenigen die diesen unterirdischen und vollkommenen blödsinn von Herrn Hoose erkannt hat und entsprechend kommentiert hat.

    Viele Grüße Hr. Weygand und weiterhin gute Geschäfte.

    Ich ziehe mich auch zurück aus dieser sinnlosen Diskussion.

    15:37 Uhr, 03.07.2017
    1 Antwort anzeigen
  • Sherry1
    Sherry1

    Herr Hose,
    es gibt keinen kausalen Grund, weshalb eine Ehe der Vermehrung des Menschen förderlich sein sollte. Das klappt perfekt auch in anderen, nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften. Der Staat hat die Pflicht, den Entscheidung zugunsten von Nachwuchs durch Umstände zu erleichtern, die Risiken aus dieser Entscheidung zu minimieren. Der Staat hat NICHT die Pflicht, die Institution Ehe zu fördern.

    13:02 Uhr, 03.07.2017
  • TommyGunn
    TommyGunn

    Bei aller Kritik, die zulässig sein mag. Aber Frau Merkel mit Hitler und Trump auf eine Stufe zu stellen ist schon eine Leistung. Respekt Herr Hoose. Grüßen Sie bitte auch Herrn Müller von mir. Er ist ja auch ein Meister darin die Massen für dumm zu verkaufen mit seinen Untergangstiraden. Er scheint das Buch auch gelesen und perfekt verstanden zu haben. Die Afd wirds sicherlich schon richten...

    12:09 Uhr, 03.07.2017
    1 Antwort anzeigen
  • Selten
    Selten

    das Bankgeheimnis, wurde für den Bürger nun erst kürzlich auch abgeschafft. Stasi merkel machte weiter bis der Bürger Gläsern ist.

    Und weh dem du wieder sprichst ihr.

    etwas OT, aber auch nicht
    Es geht um Freiheit, die maximale Freiheit, auch andere Themen, Aufklärung

    vllt mal rein hören was geschieht in Deutschland, wachen die Menschen auf??

    11:17 Uhr, 03.07.2017
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