Kommentar
21:16 Uhr, 19.12.2018

Tulpenkrise revisited - Von Äpfeln und Gummi-Stiefeln

Dies ist doch wohl keine Geschichte über Apple Inc. ....oder doch? Gar eine Dystopie auf den Apfel, eine Art "history revisited"? Stehen die Aktionäre dieser Firma nun gar dauerhaft im Regen und brauchen neue Gummi-Stiefel? Gummi-Stiefel und Handys, da war doch mal was?

Erwähnte Instrumente

  • Apple Inc.
    ISIN: US0378331005Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (Nasdaq)
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  • Nokia Oyj
    ISIN: FI0009000681Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
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.....es war einmal.....ein Handy-Hersteller, dessen Kurs sollte sich binnen weniger (ca. 6) Jahre um das 40-50fache vermehren. Alle fanden die Aktie und die Produkte des Unternehmens toll und jedermann schien mindestens eins davon auch daheim zu haben, oder gar mehrere davon, mit der Zeit hatte man dann mehr und mehr davon herum liegen und fragte sich irgendwann, wie viele man davon denn noch brauchen würde?......Irgendwann baute der Chart dieser Firma dann eine ach so üble Jahres-Kerze und fortan fiel der Kurs dieser Firma fast wieder dorthin, wo er einst hergekommen war, dazu benötigte er dann aber immerhin ca. die doppelte Zeit (insgesamt ca. 12 Jahre).

Dies ist doch wohl keine Geschichte über Apple Inc. ....oder doch? Gar eine Dystopie auf den Apfel, eine Art "history revisited"?

Die Rede ist nämlich von der Aktie von Nokia Oyj, die diese Kapriolen in den Jahren 1994-2000 und von 2000-2012 vollzogen hat und früher auch Gummi-Stiefel und Reifen in ihrem Sortiment hatte. In dem Jahr wo diese Aktie ihr Allzeit-Hoch baute (2000) , begann auch der Verfall der "New Economy" und ein Index wie der Nasdaq-100 Index verlor bis zum Jahr 2002 dann in nur rund zweieinhalb Jahren etwa 83,5 % an Wert, wobei er in der Summe von 4.816,35 bis auf 795,25 Punkte fallen sollte. Vielen sind solche Dimensionen heutzutage gar nicht mehr bewusst, weil nur wenige sich die Mühe machen oder überhaupt die (chart-)technischen Voraussetzungen besitzen, so weit in die Vergangenheit eines Charts zurückblicken zu können.

Heute schreiben wir (noch) das Jahr 2018......: Ein Handy-Hersteller hat sich seit dem Jahr 2005 im Kurs mehr als ver40-50facht (1985 lag das Tief sogar bei 22 Cent!!! also ein mehr als VerDAUSENDfacher...) und baut nun im Jahr 2018 vermutlich eine üble Jahres-Kerze (Gravestone-Doji) und fortan fiel der Kurs........siehe oben???

Klar, der Vergleich hinkt etwas aber in der Summe liegt eine sehr ähnliche Konstellation wie damals vor. Bekanntlich wiederholen sich an der Börse manche Dinge ja immer und immer wieder von Neuem, warum nicht auch diesmal?

Übrigens, damals legte Nokia nach der ersten starken Abwärtsbewegung zunächst erst noch einen fulminanten Rücklauf aufs Parkett, bei dem der Wert sich fast wieder zu alten Höhen aufschwingen konnte. Die zweite Strecke runter war dann noch brutaler und ca. doppelt so lang wie die erste, eventuell passiert etwas Ähnliches ja auch diesmal bei der Aktie von Apple Inc.?

In dem Zusammenhang fällt mir eine Episode aus "The Wire" ein, wo ein Drogenhändler sich mit dem Shorten von Handy-Aktien aus genau den o. g. Gründen befasst, eine simple aber knallharte Logik irgendwie, oder?

Chart und Text erstellt am/von: 19.12.2018 von Michael Borgmann
(Technischer Analyst - BörseGo AG)
Möglicher Interessenkonflikt: Der Verfasser dieses Artikels ist zum Zeitpunkt des Erstellens nicht in den besprochenen Werten investiert.

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  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    Nokian Tyres gibt es noch immer

    08:36 Uhr, 20.12.2018
    1 Antwort anzeigen

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Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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