Tschechien denkt über künftigen Euro-Beitritt nach
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Prag (Godmode-Trader.de) - Die Probleme der Eurozone haben nicht zuletzt wegen der Causa Griechenland in den letzten Jahren zugenommen. Das Land dürfte auf absehbare Zeit im Krisenmodus verharren, was den gesamten Währungsraum belasten könnte. Wenig verwunderlich, scharen mögliche Beitrittskandidaten zum Euro-Verbund aus der Europäischen Union derzeit nicht gerade mit den Hufen. Während aber potenzielle Beitrittskandidaten wie Polen von vornherein eine Zugehörigkeit zum Währungsverbund auf lange Zeit ausschließen, denn die Verantwortlichen in Tschechien zumindest grundsätzlich über eine Aufnahme, wenn auch nicht nicht zum jetzigen Zeitpunkt. „Grundsätzlich meine ich, dass wir zur Eurozone gehören, aber noch ist die Zeit mental und politisch nicht reif für einen Beitritt", sagte der designierte Gouverneur der tschechischen Notenbank CNB, Jiri Rusnok, am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender CT. Tschechien sei mit seiner unabhängigen Währungs- und Fiskalpolitik bisher sehr gut gefahren. Die Bevölkerung sei zufrieden mit der eigenen Währung.
Rusnok war am Mittwoch vergangener Woche offiziell zum Nachfolger von Miroslav Singer als Gouverneur der Tschechischen Nationalbank CNB ernannt worden und das Amt ab Juli führen. Singer hat eine Euro-kritische Haltung bezogen, Rusnok will nun eine moderatere Tonart anschlagen. „Eine gewisse Änderung wird es sicher dahin geben, dass wir uns nicht mehr als geistiges Zentrum einer Ablehnung des Euro-Beitritts präsentieren werden.“
Die derzeitige Geldpolitik in Tschechien dürfte auch unter dem neuen Zentralbankchef im Großen und Ganzen so bleiben, wie sie jetzt ist. Auch die Wechselkursgrenze bei 27,000 Kronen zum Euro soll bis 2017 leiben. Die Haltung gegenüber Negativzinsen könnte sich aber ändern. Der neue Gouverneur Rusnok unterstütze, Negativzinsen und es könnte sich die Mehrheitsmeinung in den kommenden Monaten zugunsten Leitzinsen im negativen Terrain verschieben, kommentierten jüngst die Analysten der Oberbank. Die Wachstumsrate habe sich auf 2 Prozent verlangsamt. Besonders im Bausektor zeige sich eine deutliche Abschwächung. Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe und Einkaufsmanagerindices hätten in den vergangenen Monaten etwas nachgelassen. Eine baldige Lockerung der Geldpolitik stehe aber noch nicht zur Debatte.
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