„Trumpflation“-Ängste lassen Renditen in die Höhe schießen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- CAC 40Kursstand: 4.847,01 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Paris (GodmodeTrader.de)- Die Ängste vor einer sogenannten „Trumpflation“, einem Wachstum in Kombination mit einer Inflation, haben die Renditen in die Höhe schießen lassen und Anleiheinvestoren in Panik versetzt. Diese Vorhersage einer Wechselwirkung erscheint jedoch durchaus angebracht, beruht der jüngste Anstieg der nominalen Zinsen doch auf beiden Renditekomponenten: höheren realen Zinsen und einem kräftigeren Wachstum sowie gestiegenen Inflationsaufgeldern, wie David Lafferty, Chefstratege bei Natixis Global Asset Management, in einem aktuellen Marktausblick schreibt.
Doch ebenso wie bei Aktien gelte auch diese Prognose unter dem Vorbehalt, dass die Trumpflation an den Anleihemärkten bereits im Jahr 2016 größtenteils eingepreist worden sei. Würden steigende Zinsen also die Erträge hoch qualitativer Staatsanleihen auch im Jahr 2017 beeinträchtigen? Möglicherweise, aber die Katastrophe, die einige Investoren befürchteten, könnte ausbleiben, heißt es weiter.
„Weltweit sind die Zinsen nämlich bereits deutlich angestiegen, so dass auch die Renditen, die Mitte 2016 noch auf Rekordtiefs gefallen waren, Anfang 2017 wieder etwas höher sein sollten. Halten wir hoch qualitative Anleihen nach wie vor für vergleichsweise unattraktiv? Ja, aber in Zukunft könnten diese Papiere zumindest nicht mehr so magere Erträge vorlegen wie zuletzt noch. Bei Anleihen hoher Qualität setzen wir auch weiterhin auf inflationsgeschützte Papiere, die zumindest eine der Risikoquellen, nämlich eine höhere Inflation, abfedern können“, so Lafferty.
Für in den USA steuerpflichtige Anleger hätten Kommunalanleihen durch die geplante Senkung des Grenzsteuersatzes entgegen allen Erwartungen sogar an Attraktivität gewonnen und eben nicht verloren. Da sich Kommunalobligationen nach der US-Wahl unterdurchschnittlich entwickelt hätten, habe sich die Renditedifferenz gegenüber US-Staatsanleihen zuletzt sogar noch ausgeweitet. Daran würde auch die geplante Senkung des Spitzensteuersatzes (von 39,6 Prozent auf 33,0 Prozent) nichts ändern, heißt es weiter.
„Auf Unternehmensebene ist unser ausgeprägter Optimismus mittlerweile etwas geschwunden. Im letzten Jahr eröffneten mit BBB eingestufte Anleihen, Hochzinspapiere, Wandelanleihen und Bankenkredite unserer Meinung nach noch viel versprechende Anlagechancen. Viele der dafür seinerzeit maßgeblichen Faktoren sind noch heute relevant. Dazu zählen etwa ein lediglich moderates Laufzeiten- bzw. Rollover-Risiko, eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine Rezession sowie der Carry-Vorteil gegenüber Papieren höherer Qualität“, so Lafferty.
Allerdings spiegle sich dieses rosige Szenario in Form engerer Credit-Spreads und höherer Kurse bereits jetzt in sämtlichen Segmenten des Marktes für Unternehmensanleihen wider. Bei engeren Zinsdifferenzen seien Unternehmensanleihen aber auch mit einer höheren Zinssensitivität behaftet, heißt es weiter. „Auf Gesamtertragsbasis finden wir Unternehmensanleihen deshalb zwar nach wie vor interessanter als Staatspapiere, doch der Abstand zwischen diesen beiden Segmenten des Anleihenmarktes hat sich mittlerweile etwas verkürzt“, so Lafferty.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.