Trump will Grönland kaufen. Dänen sprechen von "Aprilscherz"
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Washington (Godmode-Trader.de) - Keine schlechte Idee, um auf einfachen Weg an ungeahnt große Rohstoffvorkommen zu gelangen: US-Präsident Donald Trump hat angeblich vor, Grönland kaufen, die größte Insel der Welt. Einem Bericht des „Wall Street Journal“ (WSJ) zufolge hat Trump ein offensichtliches Interesse an einem entsprechenden Deal. In Dänemark stößt die Idee freilich auf taube Ohren. Der ehemalige Premierminister Lars Lokke Rasmussen fragte, ob es ein Witz sei. Ein Mitglied des regierenden politischen Blocks in Dänemark sprach von einer „schrecklichen Idee".
Trump habe wiederholt sein Interesse an einem Kauf ausgedrückt und sogar Ratgeber im Weißen Hauses gebeten, die entsprechenden Optionen dazu auszuloten. Die 2,2 Millionen Quadratkilometer der Insel sind größtenteils eisige Wildnis. Grönland beherbergt aber auch die Thule Air Base, die nördlichste Anlage der US-Armee.
Trumps Vorschlag müsse ein Aprilscherz sein, twitterte Lars Lokke Rasmussen, der bis Juni Premierminister war und nun die Opposition in Dänemark anführt. Aus den USA waren gemischte Reaktionen zu vernehmen. Der Republikaner Mike Gallagher, der den Bundesstaat Wisconsin im US-Repräsentantenhaus vertritt, sagte, dass die USA „ein überzeugendes strategisches Interesse an Grönland habe, und das sollte unbedingt geprüft werden. Der Demokrat Steve Cohen wiederum sagte spöttisch, die Idee könnte als „kryonisches Denkmal“ funktionieren.
In einer Erklärung mit der Überschrift „Grönland ist nicht zu verkaufen" hatte Christian Juhl, Mitglied der Rot-Grünen Allianz, die zum dänischen Regierungsblock gehört, einen Gegenvorschlag: „Trump kann stattdessen anbieten, Miete für die Thule-Basis zu zahlen, die bisher den USA kostenlos zur Verfügung gestellt wurde."
Trump bereitet sich derzeit auf seinen ersten offiziellen Besuch in Dänemark am 2. und 3. September vor. Dann wird er sich mit Premierministerin Mette Frederiksen von den Sozialdemokraten treffen und an einem von Königin Margrethe II. veranstaltetem Staatsbankett teilnehmen. Grönland dürfte ein Schwerpunktthema bei den Terminen sein.
Frederiksen, die nach dem Sieg ihrer sozialdemokratischen Partei bei den Wahlen im Juni Premierministerin wurde, wird nächste Woche einen ersten offiziellen Besuch in Grönland machen, um mit dem Premierminister der Insel, Kim Kielsen, zu sprechen. Grönland verwaltet sich zwar selbst, wird in allen außen- und verteidigungspolitischen Angelegenheiten jedoch von Dänemark vertreten. Die Insel hat eine eigene Vertretung in Washington und Brüssel.
Mehr als 80 Prozent von Grönland sind mit Eis bedeckt. Unter dem grönländischen Eis verbirgt sich ein enormer Reichtum an Bodenschätzen wie Zink und Rohöl. In den Seegebieten vor Grönland wurden riesige Vorkommen an Erdgas- und Erdölfeldern geortet.
Na dann wird Grönland vermutlich alsbald seine Unabhängigkeit erklären, mit umgehender Anerkennung durch die US-Regierung und dann als 52. Bundesstaat den USA beitreten.