Trump und die New York Times
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“This is the danger with fake news. Even the president of the United States can be taken in by it and end up saying things which aren't true. We're not failing. We are growing our audiences. We are growing our subscriptions.”
Na siehste, da ist der Präsident also mal wieder einer der mittlerweile berüchtigten Falschmeldungen aufgesessen, denn die altehrwürdige “New York Times” gewinnt ja wirklich und nachweislich Internet-Leser hinzu.
Technisch mag Trump zwar ins Fettnäpfchen gestolpert sein, im weiteren Sinne hat er aber möglicherweise durchaus recht, denn die wichtigen Kennziffern können das rosige Bild, welches von Thompson gezeichnet wird, nur schwerlich bestätigen.
Heute hat Singular Research die NYT mit “Sell” und einem Kursziel von $7,80 gestartet, weil die Analysten (wie Donald Trump) erwarten, dass das Blatt scheitern wird.
Das unabhängige Haus führt als Treiber der Kurshalbierung unter anderem das Pensionsdefizit von $500 Mio, und den nur zögerlichen Zutritt in den Online-Markt, der mittlerweile von Facebook und Google beherrscht wird, auf.
Nach dem sogenannten “Trump Bump” werde sich das Medienunternehmen angeblich mit schwindenden Umsätzen und Profiten, sowie der schlechten demografischen Positionierung herumschlagen müssen.
Es wird sich war noch herausstellen müssen, ob Singular Research wirklich recht hat mit der Einschätzung, dass das hohe Abo-Wachstum nur temporär war, aber die aggressive Art und Weise wie die NYT um Kunden wirbt (z.B. buy 1 subscribtion, get 2 free), stellen die Nachhaltigkeit in Frage.
Bestenfalls gemischte Schlüsse lassen sich aus dem Beispiel der "Financial Times" ziehen: Die typischen Abo-Spikes, zum Beispiel im Zuge der Griechenlandkrise, waren meistens nur von kurzer Lebensdauer, die Neuanmeldungen aufgrund des "Brexits", der allerdings noch lange nicht abgeschlossen ist, konnten jedoch größtenteils konserviert werden.
Ein weiteres großes Problem sehe ich im sich abzeichnenden Kulturkampf: Ein Unternehmen, welches sich aufgrund seiner eindeutigen politischen Positionierung gegen mindestens 50 % seiner potenziellen Leser im Heimatmarkt stellt und unter konservativen Leser kaum Rückhalt mehr hat, beschneidet sein Potenzial dramatisch, wenn es nicht gelingt den internationalen Markt zu durchdringen.
Nun, laut Alexa stammt die Mehrheit der Leser inzwischen tatsächlich aus China - aber ob die auch zahlen?
Wenn Sie sich für Makrothemen mit Fokus USA interessieren sind Sie bei mir genau richtig. Ich lebe in den Vereinigten Staaten und beobachte dort sehr genau die Börsen-Szene.
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