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15:51 Uhr, 08.09.2020

Trump schickt Ölpreise in den Keller

Am Ölmarkt rücken die Sorgen vor neuen Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China wieder stärker in den Fokus.

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  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 36,68800 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris/New York (Godmode-Trader.de) - Das schwankende Tempo der Erholung der Ölnachfrage und die Unsicherheiten hinsichtlich des Wirtschaftswachstums in den wichtigsten Volkswirtschaften haben die Ölpreise in letzter Zeit belastet. In der vergangenen Woche brachen die Notierungen ein und verzeichneten den größten Wochenrückgang seit Juni. Aktuell belasten Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump die Notierungen. Dieser möchte am liebsten alle wirtschaftlichen Beziehungen der USA zu China kappen. Trump hatte nicht deutlich gemacht, wann er den härten Kurs im Verhältnis zu China umsetzen will.

Der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hatte die weltweite Konjunktur in der Zeit vor der Corona-Krise gebremst und die Nachfrage nach Rohöl belastet. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel zuletzt um mehr als sechs Prozent auf 36,63 Dollar.

Nach Beobachtung der Internationalen Energieagentur (IEA) hat sich das Tempo der Erholung der weltweiten Ölnachfrage in den letzten Wochen abgeschwächt. Grund für diese Einschätzung seien schwache Raffineriemargen, eine fehlende Erholung der Nachfrage nach Kerosin und Unsicherheiten hinsichtlich des globalen Wirtschaftswachstums, auch beim weltweit führenden Ölimporteur China.

Einen größeren Nachfrageeinbruch erwarte die IEA für die nähere Zukunft nicht, doch es gebe auch keine Anzeichen, dass sich das weltweite Überangebot reduziere, sagte Keisuke Sadamori, Direktor für Energiemärkte und Sicherheit bei der IEA, der Nachrichtenagentur Reuters. „Es scheint noch kein massiver Lagerabbau zu erfolgen", so Sadamori. „Wir haben keine robuste Belebung der Raffinerietätigkeit feststellen können, und das große Problem bleibt der Flugzeugtreibstoff“.

In ihrem jüngsten Monatsbericht (August) hat die IEA ihre Prognose für die Ölnachfrage in diesem Jahr um 140.000 Barrel pro Tag (bpd) im Vergleich zur vorherigen Schätzung nach unten korrigiert. Dies war die erste Herabstufung seit mehreren Monaten, „was den Stillstand der Mobilität widerspiegelt“, so die IEA. Der Interessenverband erwartete Mitte August, dass die Rohölnachfrage in diesem Jahr um 8,1 Mio. bpd geringer ausfällt als 2019.

Die OPEC revidierte im August ebenfalls ihre Prognose für den Ölbedarf nach unten und verwies auf die nach wie vor schwierige Kraftstoffnachfrage sowie die anhaltend hohe Unsicherheit über die Auswirkungen der Pandemie auf Wirtschaft und Mobilitätsverhalten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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