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14:09 Uhr, 23.04.2020

Trump feuert die Ölpreise an, desaströser EIA-Bericht wird zur Randnotiz

Obwohl sich die Lage am physischen Ölmarkt vor allem mit Blick auf die knappen freien Lagerkapazitäten weiter verschärft, hat sich der Ölmarkt insgesamt stabilisiert.

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  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 15,93400 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York (Godmode-Trader.de) - Die Lage an den Öl-Terminmärkten hat sich nach dem historischen Einbruch zu Wochenbeginn wieder stabilisiert. Der seit Mittwoch relevante Juni-Kontrakt für WTI hält sich bei 16 US-Dollar, der für Brent bei 22 US-Dollar je Barrel. Die Lage am physischen Ölmarkt vor allem mit Blick auf die Lagerkapazitäten hat sich hingegen nicht entspannt. Im Gegenteil.

Der Ölmarkt ignorierte gestern dennoch weitgehend den bearishen EIA-Bericht, demzufolge die US-Rohölbestände in der letzten Woche um 15,02 Mio. Barrel angestiegen sind und damit das vierte Mal in Folge um mehr als 10 Mio. Barrel. Damit kletterten die gesamten US-Rohölbestände auf fast 519 Mio. Barrel, was einem Zuwachs um mehr als 63 Mio. Barrel seit Ende März entspricht.

Die Rohölbestände in Cushing legten im Laufe der Woche um 4,8 Mio. Barrel zu, so dass die Gesamtbestände am WTI-Knotenpunkt auf 59,7 Mio. Barrel anschwellten. Die maximale Lagerkapazität in Cushing beträgt rund 76 Mio. Barrel. Wenn man davon ausgeht, dass sich die Steigerungen im Ausmaß der letzten Wochen fortsetzen, dürften die Bestände in Cushing bereits in der ersten Maihälfte die Kapazitätsgrenze erreichen, was das Risiko eines weiteren Abwärtsdrucks auf den WTI-Preis erhöht.

Wie angespannt die Lagersituation ist, zeigt sich auch daran, dass mittlerweile so viel Öl wie selten zuvor auf See gelagert wird. Allein vor der US-Westküste sollen Tanker derzeit mit 20 Mio. Barrel Rohöl an Bord liegen, wie aus Zahlen des Unternehmens Kpler hervorgeht. Weltweit soll sich ein Vielfaches dieser Ölmenge auf Schiffen befinden.

Was den Ölpreisen nun Auftrieb gab, war die erneute Drohung von US-Präsident Trump in Richtung des Irans, die den Blick des Marktes wieder auf mögliche Angebotsrisiken lenkt. Im Fall von Störungen durch iranische Patrouillenboote wird das US-Militär die Schiffe laut Trump versenken. Die USA würden sich unter seiner Führung Provokationen des Irans nicht gefallen lassen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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