Fundamentale Nachricht
10:28 Uhr, 04.08.2015

Transformationsprozess in China wird zunehmend spürbar

Hinter der Schwäche der Rohstoffpreise, der Industrieproduktion und der Schwellenländer steckt nach Meinung von Gerhard Winzer, Chefvolkswirt der Erste Asset Management, der Transformationsprozess in China.

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Wien (GodmodeTrader.de) - Auch wenn das BIP-Wachstum im China im zweiten Quartal angestiegen ist: Im Trend fällt das Wachstum der Investitionen und der Industrieproduktion, während die Importe schrumpfen, wie Gerhard Winzer, Chefvolkswirt der Erste Asset Management, in einer aktuellen Publikation zur chinesischen Konjunktur schreibt.

Das liefere Indizien dafür, dass hinter der Schwäche der Rohstoffpreise, der Industrieproduktion und der Schwellenländer der Transformationsprozess in China steckt: weg von produktions- und investitions- in Richtung service- und konsumgetriebenes Wachstum. Dass diese Umstellung holprig verlaufe, sehe man auch anhand der dritten Dimension der Umstellung: Die Planwirtschaft soll mehr zugunsten von marktwirtschaftlichen Kräften für die Allokation der Ressourcen zurückgedrängt werden, so Winzer weiter.

Die starken Kursanstiege an den chinesischen Börsen in der Vergangenheit seien mit fundamentalen Faktoren wie der Gewinnentwicklung nicht zu erklären. Als die chinesischen Aktienmärkte dann eingebrochen seien, sei der Staat mit umfangreichen Interventionen eingesprungen. Ähnliche Beispiele aus der Vergangenheit deuteten darauf hin, dass unter Umständen weitere Einbrüche vermieden werden können, aber eine staatliche Intervention keine neuen nachhaltigen Anstiege herbeiführen könne, heißt es weiter.

„Holprig wird wohl auch die vierte Dimension, die Internationalisierung des Renminbi, verlaufen. Bis die chinesische Währung frei konvertierbar ist und tatsächlich eine Wertaufbewahrungsfunktion für ausländisches Kapital erfüllen kann, wird wohl noch einige Zeit vergehen. In der Zwischenzeit befinden sich die Schwellenländer in einem Anpassungsprozess, der weiterhin auf die Währungen drücken könnte“, so Winzer.

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    student

    Eine Schwäche der Rohstoffe, die in $ gehandelt werden, signalisiert vielleicht auch, dass China und Russland mit anderen Handelspartnern und untereinander nicht mehr in US-Dollar handeln, sondern in ihren heimischen Währungen.

    Dadurch werden Währungen der BRICS-Staaten stabilisiert und durch fortgesetztes wirtschaftliches Wachstum sogar aufgewertet.

    Wohingegen der währungspolitische Einfluss der USA und der City of London auf die "Welt" rasant dahinschmilzt. . . .und mit ihnen der Marktwert "ihrer" kontrollierten Rohstoffvorkommen abnimmt.

    Die Zukunft gehört den BRICS und den Staaten, die sich ihnen anschliessen.

    21:29 Uhr, 04.08.2015

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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