Tödlicher Tanz mit den Notenbanken
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- EURO STOXX 50Kursstand: 2.964,50 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Rotterdam (GodmodeTrader.de) - Wenn überhaupt etwas Positives über den Brexit gesagt werden kann, dann wohl dies: Die damit verbundene Unsicherheit könnte den Trend zu konservativer Bilanzierung verstärken, die bei europäischen Unternehmen zu beobachten gewesen ist. Zu dieser Einschätzung kommen Sander Bus und Victor Verberk, Co-Heads des Credit-Teams bei der Fondsgesellschaft Robeco.
Im neuen Ausblick für die Kreditmärkte beschäftigen die Robeco-Experten sich vor allem mit einer Marktbeobachtung: der zunehmenden Fremdkapitalaufnahme zum Rückkauf eigener Aktien. So zeige ein Blick in die USA, dass sich der Konjunkturzyklus höchstwahrscheinlich in seiner letzten Runde befindet, und amerikanische Unternehmen sich darauf konzentrieren, ihre Schulden für den Rückkauf von Aktien auszubauen. „Das macht sich in den Bilanzen bemerkbar, die sich rapide verschlechtern“, stellen Bus und Verberk fest. „Indessen ist in Asien und Europa noch unklar, ob sie den japanischen Weg mit einer langjährigen Stagnation einschlagen, oder aber der US-Route folgen und die Verschuldung noch einmal verstärken."
Die Notenbanken versuchten, die Erholung mit immer billigerem Geld auszudehnen. Doch diese Maßnahmen, die eigentlich die Investitionstätigkeit anregen sollen, führten in der Realität dazu, dass Unternehmen ihre eigenen Aktien zurückkauften. „Value“ sei derzeit vorrangig in Marktnischen zu finden wie bei lateinamerikanischen oder britischen Banken. Der breite Markt werde dagegen von technischen Aspekten bestimmt, heißt es weiter.
„Wir alle tanzen einen tödlichen Tanz mit den Notenbanken. Mit immer weiter steigender Verschuldungsquote werden die Märkte anfälliger für Preisschwankungen bei Vermögenswerten. Das Spiel der Notenbanker ist daher sehr riskant und Investoren haben keine andere Wahl als mitzuspielen. Schwankungen der Vermögenspreise zusammen mit einer hohen Schuldenlast könnten irgendwann zu finanziellen Verlusten und Rezessionen führen“, warnen Bus und Verberk. „Die Macht der Politiker, eine Schuldenblase durch immer neue Schulden zu bekämpfen, ist am Ende des Tages begrenzt.“
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