Kommentar
22:15 Uhr, 21.11.2019

Handelskonflikt hält Märkte in Atem - Philly-Fed-Index legt unerwartet zu

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  • Trump zeigt mit dem Finger auf Peking
  • LVMH stockt Tiffany-Gebot auf
  • China dementiert Bericht über Verzögerung des Handelsabkommens
  • IWF warnt vor Einbruch für Weltwirtschaft
  • OECD rechnet 2020 mit sinkendem Wachstum in Deutschland
  • US-Notenbank bekräftigt Signale für eine Zinspause
  • EU-Singapur Handelsabkommen tritt in Kraft
  • EZB-Chefvolkswirt befürchtet keine Rezession
  • Thyssenkrupp streicht Dividende
  • Wirecard: "Eine Schande für den DAX"?

DAX & Wall Street

  • Widersprüchliche Meldungen zum Handelsstreit halten die Aktienmärkte weiter in Atem. Einem Medienbericht zufolge kann ein erstes Teilabkommen nicht mehr in diesem Jahr besiegelt werden. China hat am Donnerstag zwar dementiert, dass es in den laufenden Handelsgesprächen knirscht und ein Abkommen verschoben werden müsste, allerdings nur mit lauwarmen Worten. China hat die US-Vertreter nach Peking eingeladen und der chinesische Vizepremier soll sich vorsichtig optimitisch geäußert haben. Kompliziert werden die Verhandlungen aber durch Spannungen im Zusammenhang mit den Protesten in Hongkong. Peking ist verärgert, weil der US-Senat Gesetzesentwürfe zur Unterstützung der dortigen Demokratiebewegung angenommen hat. Vor zwei Tagen noch war der Leitindex DAX von wachsenden Hoffnungen auf eine baldige Einigung zwischen den USA und China angetrieben worden und in Richtung Rekordhoch geklettert. Nur aber hat der Index den Weg nach Süden eingeschlagen, wobei die anfänglichen Kursverluste am Donnerstag zum großen Teil wieder aufgeholt wurden und der Index nur leicht schwächer aus dem Handel ging.
  • S&P 500, Dow Jones und Nasdaq 100 verloren heute im wenig impulsiven Handel jeweils 0,2 Prozent, notieren aber weiterhin in Reichweite der Allzeithochs. Der Energie-Sektor gehörte nach einem bullischen Report mit einem Plus von 1,6 Prozent zu den Gewinnern. Wie Reuters meldete könnte die OPEC+ ihre Produktionskürzungen bi Juni 2020 ausweiten. Die größte Story des Tages war die Nachricht, dass Charles Schwab ein Gebot für TD Ameritrade in Höhe von 26 Milliarden Dollar abgeben könnte. Laut Informationen von Fox Business wird derzeit ein Gebot über 26 Milliarden Dollar vorbereitet. Die Nachricht kommt nicht komplett überraschend, da schon die Reduzierung der Tradinggebühren auf Null auf starken Konsolidierungsbedarf im Sektor der Discount-Broker hindeutete.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Deutsche Telekom erwägt den Verkauf ihrer niederländischen Mobilfunktochter T-Mobile Niederlande, berichtete das manager magazin unter Berufung auf Insider. Neben einem Verkauf werde auch ein Börsengang in Betracht gezogen. Ein Telekom-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern. Zugleich stehe auch die Deutsche Funkturm auf dem Prüfstand, wobei die Telekom hier nur einen Minderheitsanteil veräußern würde.
  • BMW baut die Zusammenarbeit mit seinen Batteriezellen-Lieferanten Samsung und dem chinesischen Hersteller CATL aus und sichert sich zusätzliche Kapazitäten im Wert von mehreren Milliarden. Das für die Jahre 2020 bis 2031 geplante Auftragsvolumen für den chinesischen Hersteller CATL steigt von 4 auf 7,3 Mrd. Euro, wie der Autohersteller mitteilte. Mit Samsung SDI wurde ein neuer Vertrag im Wert von 2,9 Mrd. Euro für 2021 bis 2031 abgeschlossen.
  • Apple kann auf weitere Ausnahmen von den US-Zöllen auf Waren aus China hoffen. Er prüfe das, sagte US-Präsident Trump bei einem Besuch in der Fabrik in Texas. Trump wies darauf hin, dass der Rivale Samsung nicht von den Zöllen betroffen sei. Das sei nicht fair und Apple sollte auf der selben Basis behandelt werden wie die Südkoreaner. Apple bekam bereits Ausnahmen von den US-Strafzöllen für mehrere Schlüsselkomponenten des neuen Mac Pro zugesprochen.
  • In Australien haben mehr als 1.300 Frauen eine Sammelklage gegen Johnson & Johnson wegen Gesundheitsstörungen infolge fehlerhafter Scheiden-Implantate gewonnen. Das oberste Bundesgericht in Sydney gab den Klägerinnen Recht. Bei der Entwicklung von Vaginal-Netzen ("Vaginal Mesh") sei fahrlässig gehandelt worden, sagte die Richterin. Der Konzern habe die Risiken gekannt.
  • Der französische Luxusgüterkonzern LVMH hat Bloomberg zufolge bei seinem Übernahmeangebot der Juwelierkette Tiffany’s nachgelegt. LVMH hätte das Gebot auf etwa 130 US-Dollar je Aktie erhöht, berichtete die Nachrichtenagentur. Ende Oktober hatte LVMH zehn Dollar weniger geboten. Nach der Offerte hätten die beiden Unternehmen Gespräche aufgenommen, hieß es.
  • General Motors beschuldigt Fiat Chrysler der Korruption bei Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern. GM hat deshalb Klage gegen die Fiat Chrysler Automobiles NV eingereicht. Konkret wirft GM Fiat Chrysler vor, die Tarifverhandlungen 2011 und 2015 sowie die Umsetzung einer Vereinbarung aus dem Jahr 2009 korrumpiert zu haben. Der italienisch-amerikanische Autobauer habe sich damit einen Vorteil bei den Arbeitskosten verschaffen wollen.
  • Das Raumfahrtunternehmen SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk muss einen Rückschlag verkraften. Auf dem Testgelände explodierte ein Prototyp der neuen Starship-Rakete, wie das Unternehmen mitteilte Es habe sich um einen Drucktest gehandelt. Die Explosion sei nicht ganz unerwartet gewesen.
  • Laut einem Bericht des manager magazin prüft der US-Fahrdienstvermittler Uber einen Wechsel des Zahlungsabwicklers weg von Adyen hin zu Wirecard.
  • Google schränkt die Möglichkeiten zur gezielten Platzierung von Wahlwerbung ein. Einzelne Nutzergruppen sollen nur noch nach drei Merkmalen angesprochen werden können: Alter, Geschlecht und Postleitzahl. Zugleich bleibe es aber weiterhin möglich, die Anzeigen zu einzelnen Suchwörtern wie zum Beispiel "Wirtschaft" zu schalten, wie Google erklärte.
  • Charles Schwab ist laut CNBC an einer Übernahme von TD Ameritrade interessiert und befindet sich in Verhandlungen. Laut Informationen von Fox Business wird derzeit ein Gebot über 26 Mrd. Dollar vorbereitet. Die Nachricht kommt nicht komplett überraschend, da schon die Reduzierung der Tradinggebühren auf Null auf starken Konsolidierungsbedarf im Sektor der Discount-Broker hindeutete. Insbesondere TD Ameritrade war nach dem Schnitt ein Übernahmekandidat, da man hier besonders von Gebühren, die 25 Prozent des Umsatzes ausmachen, abhängig ist. Sollte der Zusammenschluss realisiert werden, würde ein neuer Trading-Riese mit kombinierten Assets von fünf Billionen Dollar entstehen.
  • Das Bundeskartellamt hat Bußgelder in Höhe von insgesamt rund 100 Mio. Euro gegen BMW, Daimler und den Volkswagen-Konzern wegen wettbewerbswidriger Praktiken beim Einkauf von Langstahl verhängt. „Von 2004 bis Ende 2013 haben sich Vertreter von BMW, Daimler und Volkswagen regelmäßig zweimal im Jahr mit Stahlherstellern, Schmieden und großen Systemzulieferern getroffen und sich dabei über einheitliche Preiszuschläge beim Einkauf von Langstahl ausgetauscht“, sagte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt. „Schrott- und Legierungszuschläge machen einen wesentlichen Teil der Einkaufspreise bei Langstahl aus. Soweit in der Folge der Gespräche hierüber nicht mehr individuell mit den Lieferanten verhandelt wurde, wurde der Wettbewerb untereinander in Bezug auf diese Preisbestandteile ausgeschaltet.“
  • Mit ungewöhnlich harschen Worten kritisiert die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" die Kommunikationsstrategie des Ascheimers (bei München) Zahlungsabwicklers Wirecard. Das Unternehmen sei eine „Schande für den DAX“, heißt es in einem Kommentar. Mehrfach in diesem Jahr sackte der Kurs in den Keller, Milliarden an Börsenwert wurden vernichtet: Für Aktionäre, die im Glauben an die kluge Geschäftsidee in ein Technologieunternehmen investiert hätten, sei all das sehr schmerzhaft, schreibt die FAZ. „In unschöner Regelmäßigkeit kommt es vor, dass scheinbar kleine Nachrichten aus einer Wirecard-Gesellschaft in Singapur große Börsenreaktionen hervorrufen. Weil Vorstandschef Markus Braun und sein Finanzvorstand Alexander von Knoop, der auch für Compliance-Fragen zuständig ist, nicht willens oder nicht in der Lage sind, die Öffentlichkeit offensiv über erklärbare Fehler in einer Tochtergesellschaft zu informieren, breitet sich unter den Aktionären immer größeres Misstrauen aus“. Die Kommunikationsstrukturen des mittelständischen Unternehmens sei so provinziell wie sein Firmensitz, so das Fazit.
  • Thyssenkrupp streicht die Dividende. Der Industriekonzern häufte im vergangenen Geschäftsjahr 2018/19 einen Verlust von 304 Mio. Euro nach minus 62 Mio. im Vorjahr. Neben schwachen Geschäften mit der Stahlsparte belasteten Restrukturierungskosten sowie Rückstellungen für ein Kartellverfahren. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) brach um 44 Prozent auf 802 Mio. Euro ein. Die Zahlen fielen schwächer aus, als von Analysten erwartet. Zudem hatten die Experten eine unveränderte Dividende von 0,15 Euro je Aktie erwartet. Thyssenkrupp geht im Stahlgeschäft auch für das neue Geschäftsjahr von einer schwächeren Entwicklung aus. Das bereinigte Ebit soll daher das Niveau des Vorjahres erreichen.
  • Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) rechnet für das Gesamtjahr 2019 mit weniger Gewinn als noch vor einigen Monaten. Grund sind die Aufwendungen im Zusammenhang mit dem laufenden Stellenabbau. Erwartet wird nun „ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau“, nach dem im Sommer noch mit einem Gewinnanstieg gerechnet worden war. Im Gesamtjahr 2018 hatte die Helaba vor Steuern 443 Mio. Euro verdient.
  • Die Heidelberger Druckmaschinen AG teilte mit, ihre Lackproduktions-Sparte Hi-Tech Coatings an das US-Unternehmen ICP Group für 38,5 Mio. Euro verkauft zu haben. Wenn die Behörden zustimmen, soll der Verkauf noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Die Sparte Hi-Tech Coatings beschäftigt 60 Mitarbeiter in Großbritannien, den Niederlanden und den USA.
  • Der Sportartikelkonzern Puma und der Bundesligist Borussia Dortmund haben eine langjährige Verlängerung ihres Ausrüstervertrags bekannt gegeben. Puma wird weiterhin alle BVB-Teams ausrüsten und Fanartikel herstellen. Seit der Bundesliga-Saison 2012/2013 sind die Unternehmen ein Team. „Borussia Dortmund ist einer unserer wichtigsten Partner," sagte Bjørn Gulden, CEO von Puma. Finanzielle Details des neuen Arrangements wurden nicht mitgeteilt.
  • Der Hersteller und Lieferant von sicherheitsrelevanten Systemen für Nutzfahrzeuge, JOST Werke, steigerte den Konzernumsatz in den ersten neun Monaten des Jahres um 1,9 Prozent auf 579,1 Mio. Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 5,6 Prozent auf 83,2 Mio. Euro. Durch die eingeleiteten Effizienzmaßnahmen konnte JOST die bereinigte EBIT-Marge mit 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil halten.
  • Die im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notierte InTiCa Systems AG hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres trotz des weiterhin schwierigen Marktumfelds positiv entwickelt. „Auf Grund der sehr guten Serien- und Projektumsätze im Bereich E-Solutions, konnten wir den Konzernumsatz in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um fast 39 Prozent steigern. Die EBIT-Marge lag mit 3,8 Prozent ebenfalls deutlich über unserer Erwartung. Die positive Entwicklung ist auf unsere frühzeitige Fokussierung auf zukunftsweisende Technologien und den damit einhergehenden Wandel zu einem substantiellen Technologieanbieter im Bereich E-Solution und E-Mobility zurückzuführen“, sagte Vorstandschef Gregor Wasle.

Konjunktur & Politik

  • Der Zahl der verkauften bestehenden Häuser in den USA ist im Oktober im Vergleich zum Vormonat legten um 1,9 Prozent gestiegen, wie die Maklervereinigung "National Association of Realtors" (NAR) mitteilte. Der Rückgang im Vormonat wurde von 2,2 auf 2,5 Prozent korrigiert.
  • Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren in den USA ist im Oktober das dritte Mal in Folge gesunken. Der Wert sank zum Vormonat um 0,1 Prozent, wie das private Forschungsinstitut Conference Board mitteilte. Analysten hatten mit dem Rückgang gerechnet. Das Minus im Vormonat wurde von 0,1 auf 0,2 Prozent korrigiert.
  • Die Bundesbank warnt vor Risiken für das deutsche Finanzsystem. „Ein unerwarteter Konjunktureinbruch und abrupt steigende Risikoprämien könnten das deutsche Finanzsystem empfindlich treffen", sagte Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch bei der Vorstellung des Finanzstabilitätsberichts der Notenbank in Frankfurt. „Die niedrigen Zinsen setzen die Zinsmarge der Institute zunehmend unter Druck, belasten deren Profitabilität und stellen so auch ein Risiko für die Finanzstabilität dar", ergänzte Joachim Wuermeling, das für Bankenaufsicht zuständige Vorstandsmitglied der Bundesbank.
  • Der Konjunkturindex der Fed of Philadelphia (Philly-Fed-Index) ist im November auf plus 10,4 Punkte von plus 5,6 im Oktober gestiegen. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf plus 5,0 erwartet. Ein Wert über null Punkten deutet auf eine Expansion der Wirtschaftsaktivität in der Berichtsregion hin.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA hat in der Woche zum 16. November keine Veränderung gezeigt. Im Vergleich zur Vorwoche blieb die Zahl der Anträge bei 227.000, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 215.000 vorhergesagt.
  • US-Präsident Donald Trump hat China für die stockenden Handelsgespräche verantwortlich gemacht. Seit der Ankündigung eines Plans für einen "Phase-eins-Vertrag" vor fast sechs Wochen sind nur wenige Anzeichen von Fortschritten zu erkennen. Auf die Frage, ob er bis Ende des Jahres einen Pakt schließen würde, sagte Trump: „China würde viel lieber ein Handelsabkommen abschließen als ich." Und er fügte hinzu: „Ich wollte es noch nicht tun, weil ich nicht glaube, dass sie das Niveau erreichen wollen, das ich will.“
  • Die OECD hat für die US-Wirtschaft die Wachstumsprognosen gesenkt. Immerhin rechnet die Organisation aber noch immer mit einem Wachstum von 2 Prozent in den kommenden beiden Jahren.
  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor negativen Folgen des Handelskonflikts zwischen China und den USA gewarnt. Das globale Wirtschaftswachstum könnte 2020 um 0,8 Prozent sinken, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa nach einer Gesprächsrunde mit Chinas Premierminister Li Keqiang und internationalen Organisationen in Peking. Den größten Einfluss habe der Handelskrieg zwischen den USA und China und die damit verbundenen Unsicherheiten, sagte sie.
  • Das Geschäft deutscher Maschinenbauer im Ausland läuft weiterhin nicht rund. In den ersten neun Monaten legten die Exporte einschließlich Preiserhöhungen (nominal) lediglich um 0,6 Prozent auf 134,6 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag in Frankfurt unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamtes berichtete. Die Maschinenbauunternehmen verzeichnen seit Monaten Orderrückgänge gleichermaßen im In- und Ausland", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Es dürfte daher schwer werden, im Gesamtjahr ein Exportplus zu erzielen.
  • Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostiziert im kommenden Jahr eine weiterhin schwache Entwicklung in Deutschland. Die Wirtschaftskraft werde im Jahr 2020 um nur 0,4 Prozent wachsen, teilte die OECD in ihrer jährlichen Wirtschaftsprognose für alle OECD-Länder mit. Für das laufende Jahr führte die OECD eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von 0,6 Prozent an.
  • Der Onlinehandel wächst in diesem Jahr erneut stark. Das geht aus dem aktuellen "Branchenreport Onlinehandel" des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) hervor. Nach der IFH-Prognose werden die Bundesbürger in diesem Jahr rund 68 Mrd. Euro für Einkäufe im Internet ausgeben - knapp neun Prozent mehr als im Vorjahr. Damit fällt der Zuwachs prozentual etwas geringer aus als noch 2018.
  • Peking hat einen Medienbericht über eine mögliche Verzögerung eines Handelsabkommens mit den USA als „ungenau“ bezeichnet. Am Mittwochabend hatte die Reuters berichtet, dass der Abschluss eines ersten Teilabkommens zur Beilegung des Handelskonflikts erst im nächsten Jahr erfolgen könnte. China habe zuletzt eine Aufhebung zusätzlicher Zölle verlangt, während die US-Seite ebenfalls weitere Forderungen gestellt habe. Nun versicherte ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums am Donnerstag vor Journalisten, die Delegationen aus den USA und China würden weiterhin eng kommunizieren und auf ein erstes Teilabkommen hinarbeiten. Gerüchte über eine Verzögerungen seien „ungenau“. Laut dem "Wall Street Journal" hat China die US-Unterhändler zudem zu weiteren Gesprächen nach China eingeladen.
  • Das Geschäftsklima in der französischen Wirtschaft stagnierte im November bei 105 Punkten, wie das Statistikamt Insee am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten damit gerechnet. Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich etwas, während der Indikator für den Dienstleistungssektor stabil blieb. Im Bausektor kam es dagegen zu einer leichten Eintrübung.
  • Die chinesische Regierung an dem Entwurf des US-Senats für das Gesetz zu Menschenrechten und Demokratie in Hongkong scharfe Kritik geäußert. Fakten und Wahrheiten würden vernachlässigt, erklärte Außenamtssprecher Geng Shuang laut Reuters. Es handle sich um eine Einmischung in die Angelegenheiten Chinas und Hongkongs und einen ernsthaften Verstoß gegen das Völkerrecht. Die Proteste in Hongkong belasten zunehmend das Verhältnis der USA zu China. Einige Marktbeobachter sorgen sich nun, dass die Entscheidung des Senats einen erfolgreichen ersten Abschluss der laufenden Handelsgespräche gefährden könnte. US-Präsident Donald Trump drohte in Richtung Peking bereits mit zusätzlichen Strafzöllen, sollte das geplante Handelsabkommen nicht zustande kommen. Reuters erfuhr von Insidern und Handelsexperten, dass ein angestrebtes erstes Abkommen zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt womöglich nicht in diesem Jahr abgeschlossen wird.
  • Das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Singapur tritt heute offiziell in Kraft. Mit dem Abkommen sollen innerhalb der kommenden Jahre fast alle Zölle wegfallen. Ein zweiter Teil des Abkommens, in dem Investorenschutzregeln aufgestellt werden sollen, müsste in den EU-Staaten noch ratifiziert werden.
  • EZB-Chefvolkswirt Philip Lane rechnet nicht mit einer Rezession in der Eurozone. Die Wirtschaft wachse zwar weniger als erwartet, aber sie schrumpfe nicht, sagte Lane in einem Interview. „Wir erwarten eine Erholung in den nächsten ein bis zwei Jahren.”
  • Die Impeachment-Ermittlungen gegen US-Präsident Trump gehen in die nächste Runde. Heute werden eine frühere Mitarbeiterin des Nationalen Sicherheitsrates, Fiona Hill, und ein Diplomat der US-Botschaft in der Ukraine, David Holmes, im Repräsentantenhaus befragt. Der US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland, hatte am Mittwoch die Hauptvorwürfe gegen Trump in der Ukraine-Affäre bekräftigt.
  • Nach Einschätzung der meisten Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss der US-Notenbank ist das Zinsniveau nach der jüngsten Senkung angemessen, wie es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll ("Minutes") der Zinssitzung vom 29. und 30. Oktober hieß. Am Markt wurde diese Aussage als Bekräftigung für eine Zinspause bewertet. Viele Mitglieder sehen allerdings „hohe Abwärtsrisiken" für den wirtschaftlichen Ausblick. „Insbesondere die Risiken für das globale Wirtschaftswachstum und den internationalen Handel wurden immer noch als bedeutend angesehen“. Es bestehe vor allem die Gefahr, dass eine Verlangsamung des globalen Wachstums die Binnenwirtschaft weiter belasten könnte.

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