Analyse
13:15 Uhr, 14.11.2018

THYSSENKRUPP – Spielwiese der Bären

Der Start in das Jahr 2008 war für die Aktie von ThyssenKrupp eigentlich gut, aber seit Ende Januar beherrscht eine Abwärtsbewegung das Kursgeschehen.

Erwähnte Instrumente

  • ThyssenKrupp AG
    ISIN: DE0007500001Kopiert
    Kursstand: 16,385 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • ThyssenKrupp AG - WKN: 750000 - ISIN: DE0007500001 - Kurs: 16,385 € (XETRA)

ThyssenKrupp gehört zu den Industrie- und Stahlwerten. Der Bereich Stahl bereitete in den letzten Jahren immer wieder Sorgen und war daher auch immer wieder in Schlagzeilen. Daher soll diese Sparte auch an das indische Unternehmen Tata verkauft werden.

Kurzer Blick auf die Fundamentaldaten:

Bis in das Jahr 2008 lief das Geschäft von ThyssenKrupp eigentlich gut. Das Unternehmen erzielte Jahr für Jahr einen Gewinn je Aktie. In 2018 waren es sogar 4,59 EUR je Aktie. Dieser Gewinn ist bis heute der Rekordgewinn. Im Zuge der Verwerfungen rund um die Finanzkrise 2008/09 wurde das Geschäft von ThyssenKrupp aber deutlich volatiler. Das Unternehmen musste teilweise massive Verluste hinnehmen. Aber auch in den positiven Jahren erreichte die AG nicht mehr annähernd die Gewinnwerte wie vor der Finanzkrise. In 2017 gab es einen Verlust von 1,15 EUR je Aktie. In 2018 soll der Turnaround geschafft werden. Aktuell wird ein Gewinn von 0,78 EUR je Aktie erwartet, der in 2019 auf 1,53 EUR steigen soll. Allerdings dürften diese Schätzungen nach der jüngsten Gewinnwarnung aus der letzten Woche deutlich zu hoch sein. Nach dieser Warnung erwartet ThyssenKrupp für das laufende Geschäftsjahr gerade noch einen Gewinn von 100 Mio. EUR. Begründet wurde diese Warnung mit Rückstellungen für Kartellverfahren. Zudem war dies nicht die erste Gewinnwarnung in diesem Jahr.

Wie sehen Analysten das Unternehmen?

Gestern gab es zwei Abstufungen. Lampe und HSBC senkten das Rating von Buy auf Hold. Auch das Kursziel wurde drastisch gesenkt. Lampe senkte es von 25 EUR auf 18 EUR, HSBC von 27 EUR auf 19 EUR.

Insgesamt wird das Unternehmen noch immer sehr positiv bewertet. Das durchschnittliche Kursziel liegt aktuell bei 24,31 EUR. Allerdings dürften den beiden Abstufungen von gestern nach der Gewinnwarnung aus der letzten Woche noch weitere Abstufungen folgen. Daher wird das durchschnittliche Kursziel in den nächsten Tagen wohl noch weiter sinken.

Wie stellt sich das Chartbild dar?

Im Januar 2018 scheiterte die Aktie von ThyssenKrupp am Widerstandsbereich um 26,43 EUR. Anschließend setzte eine Abwärtsbewegung ein, die noch immer andauert. In den letzten Wochen pendelte die Aktie volatil um eine untere Begrenzung dieser Abwärtsbewegung. In der letzten Woche schloss sie darunter. In dieser Woche kommt es zu weiteren Abgaben. Auch die Unterstützung bei 16,57 EUR bietet aktuell keinen Halt.

ThyssenKrupp-Aktie
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Fazit: Kein Grund zum Kaufen

Die fundamentale Entwicklung in ThyssenKrupp ist nicht gut. Das Unternehmen bekommt seine Probleme seit Jahren nicht in den Griff. In den letzten 9 Jahren machte das Unternehmen 5mal Verlust und 4mal Gewinn. Dabei erzielte das Unternehmen insgesamt einen Verlust von 16,74 EUR. Auch zur der ursprünglich erwarteten Verbesserung in 2018/19 kommt es offenbar nicht.

Aus charttechnischer Sicht deutet sich nach dem Fall unter die untere Begrenzung der Abwärtsbewegung ab Januar 2018 sogar eine Beschleunigung des Abverkaufs an. Erstes Ziel ist nun ein alter Buy-Trigger aus dem Jahr 2016 bei 14,36 EUR. Sogar ein Rückfall auf das Tief aus dem Jahr 2016 bei 12,56 EUR muss einkalkuliert werden. Damit die Bullen wieder etwas durchatmen können, müsste die Aktie über die alte untere Trendbegrenzung bei aktuell ca. 17,97 EUR ansteigen und sich darüber etablieren.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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