Thailands Junta steht unter Druck
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Bangkok (Godmode-Trader.de) - Die Militärjunta in Thailand, die das Land seit fast vier Jahren führt, verschiebt den versprochenen Demokratisierungsprozess mit freien Wahlen immer weiter nach hinten. Nun soll es im Februar 2019 soweit sein.
Die Generäle bemühen sich aber erkennbar, das Land wirtschaftlich auf neue Beine zu stellen. Das Königreich soll mit einem flächendeckenden Eisenbahnnetz ausgestattet werden, Flughäfen werden gebaut, Häfen und Autobahnen ausgebaut, von der Digitalisierung in ein „Thailand 4.0“ ist die Rede. Der neue Industriegürtel in den Provinzen Chachoengsao, Chonburi und Rayong soll das wirtschaftliche Herz des neuen Thailands werden. Drei Modellstädte entstehen, zukunftsweisende Sektoren wie Biochemie und Roboterentwicklung werden gefördert.
Und doch gibt es noch an vielen Stellschrauben zu drehen. Vier Prozent Wachstum im vergangenen Jahr ist für die zweitgrößte Volkswirtschaft Südostasiens unter dem langjährigen Schnitt. Im letzten Quartal wuchs die Wirtschaft so langsam wie zuletzt im ersten Quartal 2015. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitiert Kobsak Pootrakool, Minister im Büro des Juntagenerals und Ministerpräsidenten, mit den Worten: „Ich war erschrocken, als ich die Statistiken las: Thailand hatte früher ein Exportwachstum von 20 Prozent jährlich, in den vergangenen Jahren aber waren es nur noch 1,4 Prozent. Das muss sich ändern“.
Seit dem Putsch im Jahr 2014 sind die Auslandsinvestitionen gesunken: 2014 flossen noch 8,5 Milliarden Dollar, im vergangenen Jahr waren es nur noch 3,6 Milliarden Dollar. Rund 60 Milliarden Dollar will die Regierung in den wirtschaftlichen Ausbau stecken.
Die Putschgeneräle stehen auch unter Druck des neuen Königs Rama X. Der prüft inzwischen wlaut FAZ wohl jede wichtige Investitionsentscheidung. Er hat ein Interesse am Abtritt der Junta, weil er wohl nur nach deren Rückzug endlich gekrönt werden kann.
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