Fundamentale Nachricht
13:40 Uhr, 28.03.2018

Thailands Junta steht unter Druck

Die Generäle in Thailand bemühen sich erkennbar, das Land wirtschaftlich auf neue Beine zu stellen. Der Erfolg blieb bisher aus.

Bangkok (Godmode-Trader.de) - Die Militärjunta in Thailand, die das Land seit fast vier Jahren führt, verschiebt den versprochenen Demokratisierungsprozess mit freien Wahlen immer weiter nach hinten. Nun soll es im Februar 2019 soweit sein.

Die Generäle bemühen sich aber erkennbar, das Land wirtschaftlich auf neue Beine zu stellen. Das Königreich soll mit einem flächendeckenden Eisenbahnnetz ausgestattet werden, Flughäfen werden gebaut, Häfen und Autobahnen ausgebaut, von der Digitalisierung in ein „Thailand 4.0“ ist die Rede. Der neue Industriegürtel in den Provinzen Chachoengsao, Chonburi und Rayong soll das wirtschaftliche Herz des neuen Thailands werden. Drei Modellstädte entstehen, zukunftsweisende Sektoren wie Biochemie und Roboterentwicklung werden gefördert.

Und doch gibt es noch an vielen Stellschrauben zu drehen. Vier Prozent Wachstum im vergangenen Jahr ist für die zweitgrößte Volkswirtschaft Südostasiens unter dem langjährigen Schnitt. Im letzten Quartal wuchs die Wirtschaft so langsam wie zuletzt im ersten Quartal 2015. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitiert Kobsak Pootrakool, Minister im Büro des Juntagenerals und Ministerpräsidenten, mit den Worten: „Ich war erschrocken, als ich die Statistiken las: Thailand hatte früher ein Exportwachstum von 20 Prozent jährlich, in den vergangenen Jahren aber waren es nur noch 1,4 Prozent. Das muss sich ändern“.

Seit dem Putsch im Jahr 2014 sind die Auslandsinvestitionen gesunken: 2014 flossen noch 8,5 Milliarden Dollar, im vergangenen Jahr waren es nur noch 3,6 Milliarden Dollar. Rund 60 Milliarden Dollar will die Regierung in den wirtschaftlichen Ausbau stecken.

Die Putschgeneräle stehen auch unter Druck des neuen Königs Rama X. Der prüft inzwischen wlaut FAZ wohl jede wichtige Investitionsentscheidung. Er hat ein Interesse am Abtritt der Junta, weil er wohl nur nach deren Rückzug endlich gekrönt werden kann.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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