Fundamentale Nachricht
10:07 Uhr, 13.12.2013

Tapering wird die Märkte 2014 nicht mehr aus der Ruhe bringen

Tapering oder kein Tapering? Diese Frage hat in diesem Jahr die Märkte bewegt, doch die Spekulationen dürften ihren bestimmenden Einfluss nun verlieren, meint Adrian Owens, Investment Director des GAM Star Global Rates Fonds

Dublin (BoerseGo.de) - Tapering oder kein Tapering? Diese Frage hat in diesem Jahr die Märkte bewegt, doch die Spekulationen dürften ihren bestimmenden Einfluss nun verlieren. „Mittlerweile haben sich die Märkte gut auf eine kommende Drosselung des Anleihekaufprogramms der US-Notenbank Fed eingestellt“, sagt Adrian Owens, Investment Director des GAM Star Global Rates Fonds. Die Drosselung bedeute zudem nicht das Ende der lockeren Geldpolitik. „Die Fed hat begriffen, dass ihre Kommunikation rund um das Thema Tapering für Unsicherheit gesorgt hat“, erklärt er. „Sie bemüht sich nun, alle Zweifel auszuräumen, dass die Zinsen auch langfristig niedrig bleiben werden.“ Die meisten Marktteilnehmer erwarteten eine Entscheidung der Notenbank im Februar oder März. „Wir glauben aber, dass die Fed bereits etwas früher erste Schritte zur Drosselung unternehmen könnte“, so Owens.

Die Investoren könnten ihren Fokus jetzt wieder auf die Fundamentaldaten legen. So könnten etwa Schwellenländeranleihen und -währungen profitieren, denn die Sorgen vor einer weniger lockeren Geldpolitik seien mittlerweile eingepreist. Das gelte zum Beispiel für Brasilien und Südafrika, besonders aber für Mexiko. Das Land verfüge über einen gesunden Staatshaushalt, eine solide Handelsbilanz und eine derzeit günstige Währung. Zudem gewinne der Reformprozess in Mexiko an Kraft. „Noch vor Jahresende könnte die wichtige Energiereform auf den Weg gebracht werden“, schätzt Owens. „Die Öffnung des Energiesektors könnte ausländische Investoren anlocken und dann auch dem mexikanischen Peso Auftrieb geben.“

Aufwertungspotenzial erkennt der Fondsmanager auch bei der norwegischen Krone. Norwegen habe bereits jetzt das höchste Lohnstückkostenniveau innerhalb der G10 und das Lohnwachstum betrüge rund fünf Prozent. Da Norwegen 2008 keine Rezession erlebt habe, sei es zudem eines der wenigen Länder, die keinen Produktionseinbruch hätten verkraften müssen. „Obwohl die Regierung versucht, den Wechselkurs niedrig zu halten, dürfte die Krone dem Aufwertungsdruck langfristig nachgeben“, so Owens.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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