Analyse
07:30 Uhr, 18.08.2023

SUSE – Das Ende der Börsengeschichte

Lange war der Softwarehersteller SUSE nicht an der Börse gelistet. 2021 wurde die Firma vom Private-Equity-Investor EQT an die Börse gebracht.

Erwähnte Instrumente

  • SUSE S.A.
    ISIN: LU2333210958Kopiert
    Kursstand: 9,605 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • SUSE S.A. - WKN: SUSE5A - ISIN: LU2333210958 - Kurs: 9,605 € (XETRA)

2023 soll die Geschichte schon wieder ihr Ende finden. Gab es die Aktie vor 2 Jahren zum Preis von 30 EUR beim IPO zu haben, bietet EQT den übrigen Anlegern jetzt nur noch 16 EUR an. SUSE habe sich seit dem Börsengang gut entwickelt und den Umsatz im Schnitt um 15 Prozent gesteigert, und die EBITDA-Marge von 34 auf 37 Prozent ausgebaut. Der Preis von 16 EUR sei heute aber trotzdem ein fairer Wert.

Restrukturierung lieber im Privaten

Ohne den kurzfristigen Druck des Kapitalmarktes will sich SUSE jetzt außerhalb der Börse neu aufstellen. Unter dem neuen Management rund um den Branchenveteranen Dirk-Peter van Leeuwen soll SUSE an vergangene Erfolge anknüpfen.

Interessanterweise schreibt EQT auch, dass Aktionäre an Bord bleiben können, wenn sie denn wollen. Wer die Aktien nicht andient, ist künftig an einem nicht mehr notierten Unternehmen beteiligt. Die restlichen Aktien sollen dann auf eine luxemburgische Gesellschaft verschmolzen werden. Ein Squeeze-Out wird nicht erfolgen.

Wer nicht verkauft, erhält sich demnach die Chance, irgendwann auch wieder den IPO-Preis zu sehen. Vielleicht folgt ja dann in 3 oder 4 Jahren ein erneuter Börsengang oder ein privater Verkauf. Es klingt auf dem Papier jedenfalls nicht ganz schlecht. Wer schon immer mal zusammen mit einem großen Private-Equity-Investor im Boot sitzen wollte, hat jetzt die Chance dazu.

Der Deal soll durch eine Interimsdividende finanziert werden, die SUSE demnächst ausschütten soll. Das Geld für die Übernahme stellt SUSE also selbst zur Verfügung. EQT schießt kein Kapital nach. Das klingt für freie Aktionäre nicht sehr vorteilhaft! SUSE muss die Verschuldung nach oben fahren und dafür dann hohe Zinsen bezahlen.

Fazit: Anleger sollten ihre Aktien wohl besser andienen. Die weitere Zukunft ist recht ungewiss. Nur sehr langfristig orientierte Anleger sollten den Weg über die Verschmelzung wählen. Es ist gut möglich, dass man jahrelang nichts mehr von seinem Investment hört. Ob ein künftiger Börsengang oder Verkauf vorteilhaft ausfällt, ist höchst ungewiss.

So hoch soll die (Sonder)-Dividende ausfallen. Quelle: Pressemitteilung EQT

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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