Fundamentale Nachricht
15:02 Uhr, 20.09.2016

Super Wednesday: So profitieren Trader!

Der morgige Handelstag steht ganz im Zeichen der Notenbanken. Aber wie können Trader davon profitieren?

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Die Zinsentscheide der Notenbanken in den USA und Japan könnten am Mittwoch für gehörige Turbulenzen an den Märkten sorgen. In den frühen Morgenstunden wird die Bank of Japan ihre geldpolitischen Entscheidungen verkünden (der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest). Um 20.00 Uhr MESZ gibt die US-Notenbank ihren Zinsentscheid bekannt, um 20.30 Uhr beginnt die Pressekonferenz mit Fed-Präsidentin Janet Yellen. Die Entwicklungen können Sie in einem Liveticker auf GodmodeTrader.de und auf Guidants News verfolgen.

Die Erwartungen an die Fed sind ziemlich klar: Beim morgigen Zinsentscheid wird es keine Leitzinsanhebung geben, obwohl einige Notenbanker in den vergangenen Wochen den September als Zeitpunkt für eine mögliche Anhebung ins Spiel gebracht haben. Es gibt vor allem zwei Gründe, die gegen einen morgigen Zinsschritt sprechen: Zum einen sind verschiedene US-Wirtschaftsdaten zuletzt schwach ausgefallen, zum anderen finden die US-Präsidentschaftswahlen im November statt und die Fed wird sich nicht vorwerfen lassen wollen, durch eine Zinsveränderung den Wahlkampf beeinflusst zu haben. Dafür ist im Dezember, nach den US-Präsidentschaftswahlen, wohl mit einer Zinserhöhung zu rechnen - sofern es vorher nicht zu einem dramatischen Kollaps an den Finanzmärkten kommt.

Weniger klar sind die Erwartungen an die japanische Notenbank. Beim letzten Zinsentscheid hatte die Bank of Japan eine "umfassende Überprüfung" ihrer bisherigen Geldpolitik angekündigt. Nachdem die Geldpolitik beim letzten Zinsentscheid nur minimal gelockert wurde, könnte die Bank of Japan nun nachlegen. Diskutiert wird eine Absenkung der Einlagezinsen weiter in den negativen Bereich und eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms (möglicherweise auch auf Anleihen im Ausland, um den Yen gezielt zu schwächen). Außerdem könnte die Bank of Japan versuchen, die Differenz zwischen kurzfristigen und langfristigen Zinsen wieder zu erhöhen. Denn die Ertragslage der angeschlagenen Banken hängt zu einem großen Teil von dieser Zinsdifferenz ab: Verschulden sie sich kurzfristig am Geldmarkt, um langfristige Darlehen zu vergeben, hängt der Gewinn direkt von der Zinsdifferenz ab. Doch die Sorgen mehren sich, dass der Bank of Japan langsam die Mittel ausgehen, die Geldpolitik weiter zu lockern. Negative Zinsen schaden den Banken und bei Anleihen und ETFs befindet sich bereits ein Großteil der Papiere in der Bilanz der Notenbank. Deshalb rechnen einige Beobachter auch damit, dass die Bank of Japan morgen keine neuen Maßnahmen verkünden wird.

Wie können Trader vom morgigen "Super Wednesday" profitieren? Üblicherweise geben Bank of Japan und Federal Reserve ihre Zinsentscheide nicht am selben Tag, wohl aber in der selben Woche bekannt. Die Wochen mit Zinsentscheiden von Fed und Bank of Japan seit März zeigen dabei ein klares Muster: Bei drei von vier Zinsentscheiden zeigte sich im Währungspaar USD/JPY eine schwarze Kerze - der Dollar wertete im Wochenverlauf also gegenüber dem Yen ab. Verantwortlich dafür war vor allem, dass die Bank of Japan wiederholt die Markterwartungen enttäuscht hat und - anders als von den Marktteilnehmern eingeplant - ihre Geldpolitik nicht weiter gelockert hat.

Der folgende Chart zeigt das Währungspaar USD/JPY. Alle Wochen mit Zinsentscheiden von Fed und Bank of Japan sind mit Pfeilen markiert.

USD/JPY
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So könnte es auch dieses Mal wieder kommen: Die Märkte rechnen überwiegend wieder damit, dass die Bank of Japan eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik ankündigen wird. Sollte es nicht dazu kommen, ist das Enttäuschungspotenzial groß. Die Märkte könnten den (sicher nicht unrichtigen Eindruck) bekommen, dass der Bank of Japan die Munition ausgeht. Das Währungspaar USD/JPY könnte - wie bei den vorherigen Zinsentscheiden - gehörig in die Knie gehen. Das wären wegen der hohen Korrelation dieses Währungspaares mit dem DAX wohl auch schlechte Nachrichten für den deutschen Aktienmarkt (siehe: Der DAX hat ein Yen-Problem).

Sie interessieren sich für die Geldpolitik der Notenbanken und für fundamentale Entwicklungen, die den Markt bewegen? Dann folgen Sie mir unbedingt auf Guidants!

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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