Fundamentale Nachricht
17:37 Uhr, 22.01.2019

Südkoreas Wirtschaft geht die Puste aus

Der Gegenwind für das Wachstum in Korea verschärft sich. Vor allem der Handelsstreit zwischen China und den USA färbt auf das wichtige Exportgeschäft ab.

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Seoul/ London (Godmode-Trader.de) - Die südkoreanische Wirtschaft hat im vergangenen Jahr einen starken Schlussspurt hingelegt und wuchs im vierten Quartal 2018 saisonbereinigt um 1 Prozent, nach einem Wachstum von 0,6 Prozent im dritten Quartal. Das Ergebnis war deutlich stärker als von Experten erwartet. Der Bloomberg-Median lag bei einem BIP-Plus von 0,6 Prozent. Auch im Jahresvergleich legte die Wirtschaftsleistung zu und stieg auf 3,1 Prozent, nach 2,0 Prozent im dritten Quartal Insgesamt wuchs die Wirtschaft Südkoreas 2018 um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Staatsausgaben erreichten 2018 mit einem Plus von 7,1 Prozent das höchste Niveau seit Anfang 2009. Während die Investitionen im Jahresvergleich weiter rückläufig waren, stiegen sie im Quartalsvergleich erstmals seit Jahresbeginn wieder an. Da sich sowohl das Export- als auch das Importwachstum im vierten Quartal belebte, trug der Nettohandel etwa in gleicher Weise zum BIP-Wachstum bei wie im dritten Quartal.

Der Gegenwind für das Wachstum dürfte sich in diesem Jahr verstärken. Südkoreas Konjunkturaussichten werden durch eine im Jahresverlauf insgesamt schwache Entwicklung des Exportgeschäfts getrübt. In diesem Zusammenhang spielt der Handelskrieg zwischen China und den USA eine ungute Rolle. Der Rückgang der koreanischen Exporte um 14,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr in den ersten 20 Tagen dieses Jahres lässt für die kommenden Monate nicht Gutes erwarten.

Unterdessen dürfte die schlechte Verfassung des Arbeitsmarktes die Konsumausgaben belasten. Die Schaffung von Arbeitsplätzen hat sich bereits im vergangenen Jahr nach einer starken Erhöhung des Mindestlohns deutlich verlangsamt. Dieser Schritt sowie weitere Regulierungen, die die Kosten für die Beschäftigung von Arbeitskräften erhöhen, dürften dazu führen, dass das Beschäftigungswachstum in diesem Jahr zum Stillstand kommt. Darüber hinaus bedeutet die hohe Verschuldung der Haushalte in Höhe von 95 Prozent des BIP, dass die Verbraucher angesichts der unsichereren Konjunkturaussichten wahrscheinlich Schulden abbauen werden. Unterm Strich dürfte es in 2019 auf ein Wachstum Südkoreas von rund zwei Prozent hinauslaufen.

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