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12:32 Uhr, 26.10.2016

Samsung-Missgeschick setzt Südkoreas Wirtschaft schwer zu

Südkoreas Wachstumsraten dürfte auch in diesem Jahr dem Durchschnitt der vergangenen Jahre entsprechen. Und dennoch gilt das als Enttäuschung. Warum? Weil das größte Unternehmen des Landes schwächelt.

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Seoul (Godmode-Trader.de) - Südkorea steuert in diesem Jahr auf ein Wachstum wie in den Vorjahren zu. Die Analysten der Credit Suisse prognostizieren eine Wachstumsrate zwischen 2,6 bis und 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im dritten Quartal wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal und damit schwächer als zuvor, wie vorläufige Berechnungen der Bank of Korea zeigen. Gegenüber dem Vorjahresquartal wuchs die Wirtschaft im Sommer um 2,7 Prozent, nach 3,3 Prozent im zweiten Quartal.

Die neusten Daten liegen im Durchschnittsgereicht und sind nicht bedenklich, in gewisser Weise aber doch enttäuschend. Gründe dafür liegen unter anderem im schwächeren Wachstum in China und im abwertenden Yuan, der chinesische Produkte auf dem Weltmarkt billiger macht und dadurch auch eine verdrängende Wirkung ausübt. Ins Gehege kam der südkoreanischen Wirtschaftsentwicklung aber vor allem Probleme bei den größten Unternehmen des Landes. Für Samsung Electronics, den Kern des größten Konglomerats des Landes, begann im dritten Quartal das Debakel um das Handy Galaxy Note 7, dessen Produktion eingestellt wegen Brandgefahr wurde. Und der Autohersteller Hyundai Motor wiederum erlebte ausgedehnte Streiks. Allein Samsungs Missgeschick soll 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte Wachstum gekostet haben, wie es aus dem Finanzministerium hieß. Ohne diese Belastungen wäre das Wachstum erheblich besser als erwartet gewesen, hieß es aus der Zentralbank.

Als Wachstumsstützen erwiesen sich im dritten Quartal der Staatskonsum und abermals starke Investitionen in Immobilien. Der private Konsum entwickelte sich hingegen schwerfällige. Regierung und Zentralbank flankieren die Wirtschaftsentwicklung mit Stimuli-Maßnahmen. Im Juli beschloss das Finanzministerium einen Nachtragshaushalt von 11 Bio. Won, umgerechnet rund 9 Mrd. Euro. Im Juni hatte die Bank of Korea den Leitzins auf das Rekordtief von 1,25 Prozent gesenkt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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