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12:19 Uhr, 26.01.2017

Politische Risiken trüben Koreas Wirtschaftsausblick

Die koreanische Wirtschaft ist im Schlussquartal 2016 um annualisiert 2,6 Prozent gewachsen. Die Stabilität, die die Daten andeuten, aber trügt. Die Konjunktur schwächt sich immer mehr ab.

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Seoul (Godmode-Trader.de) - Die stark vom Export abhängige südkoreanische Volkswirtschaft wurde zum Ende vergangenen Jahres vom wenig dynamischen Welthandel belastet. Wie die Notenbank des Landes mitteilte, wuchs die koreanische Volkswirtschaft im Schlussquartal 2016 um annualisiert 2,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal lag das Plus bei 0,4 Prozent. Im Jahresverlauf hat sich das Wachstum deutlich abgeschwächt. Für das Gesamtjahr 2016 liegt das BIP-Wachstum mit 2,7 Prozent damit etwa auf Höhe des 2015er Zuwachses. Seinerzeit belastete aber das Mers-Virus, dass das Land in Atem hielt.

Die Verlangsamung zieht sich quer durch alle Bereiche. Der private und staatliche Konsum, die Investitionen der Unternehmen, und auch der Export schwächelten durch die Bank. Beim Außenhandel schrumpfte das Wachstum der Jahresrate von 2,7 Prozent im dritten Quartal auf 0,5 Prozent im Schlussquartal. Auf der Wirtschaft lasteten die Massenproteste gegen die Präsidentin Park Geun-hye sowie Streiks bei wichtigen Unternehmen. Eine leichte Belebung war indes im Verarbeitenden Gewerbe zu verzeichnen.

Die Notenbank hat ihr Wachstumsziel für dieses Jahr von 2,8 auf 2,5 Prozent nach unten korrigiert. Risiken gibt es überall: die politische Unsicherheit wegen der Präsidentin, die wirtschaftliche Situation beim wichtigsten Handelspartner China, sowie geopolitische Spannungen, die das stark Export-orientierte Land treffen können. Die Analysten der britischen Großbank HSBC erwarten trotz einer leichten Konjunkturbelebung im ersten Jahresviertel für 2017 ein Wirtschaftswachstum von 2,4 Prozent. Wegen des damit schwachen Konjunkturzyklus sei zudem im zweiten Quartal mit einer Rücknahme der Leitzinsen durch die koreanische Zentralbank um 25 Basispunkte auf 1,0 Prozent zu rechnen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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