Südkorea: Der Weltwirtschaft immer einen Schritt voraus
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Luxemburg (GodmodeTrader.de) - In Südkorea entwickelt sich die Wirtschaft zurzeit vielversprechend. Besonders die Ausfuhren verzeichnen einen starken Aufwärtstrend und das Exportvolumen ist seit Jahresbeginn kontinuierlich gestiegen. Im März beispielsweise um 13,7 Prozent im Vorjahresvergleich auf 48,9 Milliarden US-Dollar und im April sogar um 24 Prozent auf 51 Milliarden US-Dollar, wie Adrian Doyle, Fondsexperte bei der GAMAX Management AG, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Südkorea stehe oft im Schatten der asiatischen Wirtschaftsriesen China, Japan und Russland, gehöre dank einer florierenden produzierenden Industrie aber zu den größten Exporteuren weltweit. Mit ausgeführten Gütern im Wert von rund 527 Milliarden US-Dollar habe der Tigerstaat schon 2015 bereits den sechsten Platz auf der Rangliste der Exportnationen belegt, heißt es weiter.
„Koreanische Produkte sind global erfolgreich, weil sie den Konsumenten einen guten Kompromiss zwischen Preis und Qualität bieten“, so Doyle. „Sie sind günstiger als japanische Waren, aber oft von besserer Qualität als chinesische.“ Dabei sei Südkorea vor allem für die Ausfuhr von technischen Produkten, wie beispielsweise Mobiltelefonen, LCD-Fernsehern und integrierten Schaltungen, bekannt. Zum vielseitigen Export-Portfolio gehörten aber auch Autos und Fahrzeugteile, Passagier- und Frachtschiffe sowie raffinierte Erdölerzeugnisse, heißt es weiter.
Die aktuelle positive Entwicklung der Ausfuhren spiegle sich auch im Aktienmarkt wider: Der KOSPI habe im März 2017 um 3,5 Prozent zugelegt und damit die höchsten monatlichen Kursgewinne in der Asien-Pazifik-Region verzeichnet. Der GAMAX Asia Pacific Fonds sei derzeit zu knapp acht Prozent in Südkorea investiert und entspreche damit der Gewichtung im Referenzindex MSCI Asia Pacific Net Return Index. Eine Erhöhung des Exposures sei zurzeit nicht vorgesehen, heißt es weiter. „Die koreanischen Wirtschaftsdaten sind zwar vielversprechend, das politische Risiko darf jedoch nicht unterschätzt werden. Die stärker werdenden diplomatischen Spannungen zwischen den USA und Nordkorea wirken sich beispielsweise auch auf den Süden der koreanischen Halbinsel aus“, sagt Doyle.
Trotzdem seien Anleger gut beraten, die wirtschaftliche Situation Südkoreas im Blick zu behalten – auch, wenn im Land selbst keine Investments geplant seien. Denn koreanische Ausfuhren hätten sich in der Vergangenheit als richtungsweisend für die Entwicklung des gesamten Welthandels erwiesen. Die Handelsdaten des Tigerstaates würden in der Regel vor der ersten asiatischen Börsensitzung des Monats herausgegeben und seien damit der erste maßgebliche Wirtschaftsindikator, der veröffentlicht werde. Sie besäßen deshalb eine hohe Aussagekraft, weil Südkorea vor allem China und Japan beliefere – die zweit- beziehungsweise drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Fast ein Drittel der Ausfuhren seien 2015 in diese Märkte gegangen und für China sei Korea seit 2013 sogar der wichtigste Warenlieferant. Die Exporte Südkoreas erlaubten deshalb Rückschlüsse über die Konjunkturstimmung und den allgemeinen Zustand der Wirtschaft in diesen maßgeblichen globalen Volkswirtschaften, heißt es weiter.
Hinzu komme, dass Südkorea einen der größten Leistungsbilanzüberschüsse der Welt in Prozent des BIP habe. „Rückläufige koreanische Exporte könnten deshalb Vorboten eines größeren globalen Wachstumsproblems sein“, so Doyle. Analysen zeigten zudem, dass eine weitgehend positive Beziehung zwischen koreanischen Exporten und den Ausfuhren anderer Länder bestehe: Eine Steigerung der Ausfuhren Südkoreas um ein Prozent gegenüber dem Vormonat lasse beispielsweise ein Wachstum der vietnamesischen Exporte von rund 0,9 Prozent und der chinesischen um 0,3 Prozent erwarten, heißt es weiter.
„Bei der genauen Bewertung des zukünftigen globalen und jeweiligen regionalen Wachstums sollten die koreanischen Export-Daten jedoch nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel mit anderen Wirtschaftsdaten betrachtet werden, beispielsweise mit den monetären Rahmenbedingungen und Kreditkonditionen in China, Einkaufsmanager-Indizes in den USA und Europa oder Konjunktur-Indizes wie den deutschen ZEW-Index“, so Doyle.
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