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14:28 Uhr, 30.07.2010

Studie zu DAX-Managergehälter: Ackermann schlägt sie alle

Frankfurt/ München (BoerseGo.de) - Krise? Welche Krise? Die konjunkturelle Delle in der Wirtschaft scheint überstanden zu sein. Die Unternehmen erwirtschaften wieder satte Gewinne. Was aber bedeutet das für die Gehälter von Deutschlands Top-Managern? Gönnen sie sich einen gehörigen Schluck aus der Pulle? Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Controlling und BWL an der Technischen Universität München (TUM) die Vergütungssysteme deutscher Vorstände im DAX für das Jahr 2009 genauer unter die Lupe genommen. Die aktuellen Ergebnisse teilte die DSW am Freitag in München mit. Fazit: Für das vergangene Geschäftsjahr verdiente ein DAX-Vorstand im Durchschnitt 2,369 Millionen Euro. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um 3,12 Prozent. Allerdings liegen die Bezüge immer noch rund 21 Prozent unter den Höchstwerten aus dem Jahr 2007.

Und er ist wieder die Nummer Eins - Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ist erneut mit einem Jahressalär von rund 9,552 Millionen Euro der Spitzenverdiener unter den Managern der Dax-Unternehmen. „Da seine Vergütung zu mehr als zwei Dritteln durch aktienkursbasierte Komponenten bestimmt wird und diese vom Bonus abhängen, ist Herr Ackermann wieder auf den in den Vorjahren gewohnten Spitzenplatz vorgerückt“, erklärt ein Sprecher der DSW. Im Vorjahr hatte Ackermann lediglich wegen des Verzichts auf Bonuszahlungen rund 1,4 Millionen Euro verdient.

Auf den Plätzen zwei bis fünf folgen Jürgen Großmann (RWE) mit 7,162 Millionen Euro, Peter Löscher (Siemens) mit 7,119 Millionen Euro, Leo Apotheker (SAP) mit 6,7 Millionen Euro und Martin Winterkorn (VW) mit 6,6 Millionen Euro.

Die Vorstände der Deutschen Bank sind laut dem Papier mit im Schnitt 5,568 Millionen Euro je Vorstandsmitglied generell die am besten bezahlten Manager bei den DAX-Unternehmen. Dagegen müssen die Kollegen beim direkten Konkurrenten Commerzbank mit einem regelrechten „Taschengeld“ auskommen. Aufgrund der Staatsbeteiligung sind die Gehälter hier gedeckelt und betragen lediglich 0,55 Millionen Euro. Die Commerzbank ist damit abgeschlagenes Schlusslicht im DAX. Insgesamt zahlen nur vier der 30 DAX-Werte ihren Vorständen durchschnittlich weniger als eine Million Euro.

Um eine Vorstellung von der Bedeutung der Höhe der Vorstandsvergütung zu erhalten, kann man sie in Bezug zu den gesamten Personalaufwendungen setzen. Für 2009 machten die Managementausgaben im Schnitt 0,5 Prozent der gesamten Personalausgaben aus (Vorjahr 0,58 Prozent).

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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