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13:24 Uhr, 24.01.2018

Studie: Zahl der Firmenübernahmen in Europa durch Chinesen deutlich gesunken

Chinesische Investoren haben 2017 eine Rekordsumme für Firmenübernahmen und -beteiligungen in Deutschland ausgegeben. Das Interesse an deutschen Industrie- und High-Tech-Unternehmen ist ungebrochen. Nur die Zahl der Deals sank spürbar.

Stuttgart (Godmode-Trader.de) - Firmenkäufe in Deutschland durch chinesische Investoren sind hierzulande nicht beliebt. Vielleicht ist die Zahl der Firmenübernahmen durch Chinesen im Vergleich zum Vorjahr auch deshalb deutlich gesunken. Dennoch bleibt China am Ball, obwohl die Akquisitionen teurer wurden. Laut einer Auswertung der Beratungsgesellschaft EY investierten chinesische Unternehmen 2017 knapp 13,7 Mrd. US-Dollar in 54 Firmenkäufe oder Beteiligungen in Deutschland. Im Jahr zuvor waren es noch 68 Transaktionen für eine gute Mrd. Dollar weniger gewesen.

Fast Hälfte der Gesamtsumme floss in eine einzige Übernahme: Eine Tochtergesellschaft des Hongkonger Immobilien- und Mischkonzerns CK Hutchison erwarb den Spezialisten für Energieeffizienz und Digitalisierung von Gebäuden, Ista aus Essen, für 6,7 Mrd. Dollar. EY geht auch nicht davon aus, dass die Chinesen ihre Vorliebe für deutsche Unternehmen schnell verlieren könnten. „Das Interesse an deutschen Industrie- und High-Tech-Unternehmen ist ungebrochen", sagte Beraterin Sun Yi.

Nicht nur in Deutschland, auch europaweit gingen die chinesischen Einkäufe zurück. EY zählte demnach 247 Übernahmen - ein Fünftel weniger als 2016. Dafür gaben die Chinesen 57,6 Mrd. Euro aus, ebenfalls deutlich weniger als im Vorjahr.

In der deutschen Politik wird mit den chinesischen Aktivitäten ein Ausverkauf deutscher Technologie befürchtet. Auch herrschen auf dem Markt keine gleichen Wettbewerbsbedingungen. Insbesondere wegen zunehmender bürokratischer Hürden ist es für deutsche Unternehmen ungleich schwieriger, in China ein Unternehmen zu schlucken. Daher fordern Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) und andere europäische Politiker gleichwertige Bedingungen für beide Seiten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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