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09:12 Uhr, 07.02.2011

Studie: EU-Klimaschutzziele nur mit Investionen im Billionenbereich zu erzielen

Hamburg/ Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die ambitionierten Klimaschutzziele der EU lassen sich nur mit gewaltigen Investitionen im Billionen-Euro-Bereich erreichen. Dies geht aus einer Studie der Studie der Unternehmensberatung Accenture und der Barclays Bank hervor, über die die Financial Times Deutschland am Montag berichtet. Demnach müsste selbst für das Mindestziel - eine Senkung des Treibhausgasausstoßes um 20 Prozent bis 2020 - in den europäischen Ländern in den kommenden zehn Jahren 2900 Milliarden Euro investiert werden.

Die Experten von Accenture und Barclays haben mehrere Dutzend klimaschonende Technologien analysiert und die 15 effektivsten herausgepickt, um sie als Grundlage ihrer Berechnungen heranzuziehen. Dazu gehören etwa der Aufbau eines Systems dezentraler Wärmeerzeugung für Wohnungen oder der flächendeckende Einsatz von Lastwagen mit Hybridantrieb. Die Schlussfolgerung: Bis 2020 müssen in den 25 EU-Ländern fast 600 Milliarden Euro in die Forschung und weitere 2300 Milliarden in Beschaffung und Umsetzung CO2-armer Technologien investiert werden.

Die Studie macht die Größenordnungen deutlich, in denen Industrie, private Haushalte und staatliche Institutionen finanziell gefordert würden, wollte man den CO2-Ausstoß in der gewünschten Menge absenken. Allein in Deutschland sind der Accenture-Studie zufolge rund 350 Milliarden Euro an Investitionen vonnöten.

Um die Mittel aufzubringen, müsse auch der Privatsektor an der Finanzierung beteiligt werden, so die Autoren der Analyse. Für Bankinstitute ein mögliches neues Geschäftsfeld. "Die Finanzierung von CO2-armer Technologie stellt eine einmalige Gelegenheit für Banken dar, von bedeutendem Wachstum in diesem Bereich zu profitieren und gleichzeitig einen positiven Beitrag gegen den Klimawandel zu demonstrieren", schreibt Accenture-Chef Pierre Nanterme. Bereits jetzt bieten unter anderen die Deutsche Bank, Blackrock oder Rabobank diverse Fonds an, die sich auf C02-arme Technologie spezialisieren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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