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08:55 Uhr, 16.09.2010

Studie: Der nationale Solotanz in der Energiepolitik kostet Billionen Euro

Düsseldorf (BoerseGo.de) – Eine aktuelle Analyse lässt aufhorchen: Danach sind nationale Alleingänge in der Energiepolitik für die Europäische Union ein sehr teures Pflaster und kosten einen Betrag im Billionen-Euro-Bereich. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey, über die das Handelsblatt am Donnerstag berichtet.

Der Umstieg auf erneuerbare Energien wird demnach die EU-Staaten in den Jahren von 2020 bis 2050 mit mindestens 6,6 Billionen Euro zu Buche schlagen. Pro Jahr müssten im Schnitt 70 bis 80 Milliarden Euro in die Stromversorgung investiert werden, damit die EU ihr Ziel erreichen kann, den Ausstoß des klimaschädlichen CO2 bis dahin (verglichen mit dem Jahr 1990) um 80 Prozent zu senken. Selbst diese Beträge sind nur einzuhalten, wenn die EU den optimalen Weg einschlägt, also koordiniert vorgeht. Ansonsten würden die Kosten um noch einmal bis zu 35 Prozent höher liegen.

Laut der Untersuchung sind Energiekonzepte, wie sie die Bundesregierung plant, wenig effizient. Durch den koordinierten Ausbau von Wind- und Solarenergie sowie der Stromnetze in Europa ließen sich die Kosten drastisch reduzieren. "Durch nationale Alleingänge werden riesige Summen verschleudert", sagt ein McKinsey-Experte. Im optimalen Szenario wird grüner Strom dort produziert, wo die Sonne am meisten scheint, in Südeuropa, oder sich die Windräder am besten drehen, in Küstenregionen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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