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10:45 Uhr, 20.10.2010

Studie: Angst vor ausländischen Investoren unbegründet

Berlin (BoerseGo.de) - Auch wenn im Falle des Essener Baukonzerns Hochtief im Übernahmeabwehrkampf gegen den spanischen Konkurrenten ACS derweil diffuse Bedenken geschürt werden. Eine aktuelle vom DIW Berlin veröffentlichte Studie zum Thema "Angst vor ausländischen Investoren" zeigt ein anderes Bild. „Die Übernahme eines Unternehmens durch einen ausländischen Investor ist in der Regel nicht mit einem drastischen Beschäftigungsabbau verbunden“, sagte Autor Anselm Mattes. Die Studie zeige auch, dass Betriebe in Auslandseigentum überdurchschnittlich produktiv und exportorientiert seien. Die Politik solle deshalb keine zusätzlichen Hürden für ausländische Investoren aufbauen.

Mit etwa drei Prozent befindet sich nur ein sehr kleiner Teil der Betriebe in Deutschland in ausländischem Eigentum. Diese Unternehmen beschäftigen sieben Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland. Sie sind nicht nur mehr als doppelt so groß wie inländische Betriebe, sondern auch produktiver und exportorientierter als der Durchschnitt der Betriebe.

Das DIW hat untersucht, welche Eigenschaften ein Betrieb haben muss, um für einen ausländischen Investor interessant zu sein. „Es zeigte sich, dass - aus unterschiedlichen Motiven - sowohl Betriebe mit einer eher niedrigen als auch solche mit einer überdurchschnittlichen Produktivität relativ häufig Ziel von Übernahmen werden“, sagt Mattes.

Deutsche Unternehmen, die eine gute Marktstellung in Deutschland haben oder sehr exportstark sind, werden gerne übernommen, weil sie dem ausländischen Investor den deutschen Absatzmarkt erschließen. Unternehmen mit einer niedrigen Produktivität bieten wiederum die Möglichkeit der Produktivitätssteigerung. Dagegen werden Betriebe mit einer durchschnittlichen Produktivität relativ selten übernommen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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