Fundamentale Nachricht
11:02 Uhr, 26.11.2013

Streit um Senkaku-Inseln: Japan verschärft die Tonlage

Der Streit zwischen China und Japan über die Inselgruppe im Ostchinesischen Meer verschärft sich und könnte unabsehbare Folgen haben. Die Regierung in Peking rief den Protest der Japaner hervor, weil sie eine Zone zur Luftraumüberwachung in der Region einrichtete.

Tokio/ Japan (BoerseGo.de) - Japan hat im Streit mit China nach der Einrichtung einer neuen Militärzone im Ostchinesischen Meer vor einer Eskalation gewarnt. Die Errichtung einer eigenen Luftverteidigungszone in dem umstrittenen Gebiet rund um die Senkaku-Inseln durch China sei ein „einseitiger Versuch, den Status quo im Ostchinesischen Meer mit Gewalt zu ändern, und wird die Lage weiter eskalieren“, sagte der japanische Regierungssprecher Yoshihide Suga nach einem Treffen des nationalen Sicherheitsrats am Dienstag. Das Außenministerium in Tokio hat bereits den chinesischen Botschafter einbestellt, um gegen das Vorgehen zu protestieren. Tokio rief außerdem heimische Fluglinien auf, Pekings neue Regeln zu ignorieren.

Am Wochenende hatte die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua eine Karte mit Koordinaten der neuen „Identifizierungszone der Luftverteidigung" in dem Gebiet veröffentlicht, die auch die umstrittenen Inseln umfasst. Zugleich wurden die Vorschriften veröffentlicht, nach denen sich Flugzeuge in der Zone identifizieren sollen - mit der Warnung: wer sich nicht daran hält, müsse mit militärischen Maßnahmen rechnen.

Japan reagiert zutiefst empört. Ministerpräsident Shinzo Abe sagte am Montag in einem Parlamentsausschuss, die Ausrufung einer Luftverteidigungszone über der betroffenen Region „sei äußerst gefährlich und könne ungewollte Konsequenzen“ nach sich ziehen. Die Maßnahme habe für Japan keine Geltung, betonte er. Abe warnte zugleich vor möglichen Konsequenzen. Die chinesische Regierung wies den japanischen Protest als „absolut unbegründet und inakzeptabel“ zurück.

Die Inselgruppe - auf japanisch Senkaku genannt - ist zwar menschenleer, dafür aber fisch- und rohstoffreich. Etwa 16 Billionen Liter Erdöl werden im Ostchinesischen Meer vermutet - ein Zehntel der weltweit vermuteten Reserven.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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