Kommentar
12:56 Uhr, 21.03.2023

Stoppt die US-Notenbank ihre Zinserhöhungen?

Vor dem mit Spannung erwarteten Fed-Zinsentscheid am Mittwoch haben sich mit Elon Musk und Bill Ackman prominente Stimmen zu Wort gemeldet, die eine Pause der Zinserhöhungen fordern. Wird die US-Notenbank zuhören?

Der Investor Bill Ackman forderte die US-Notenbank Fed in einem langen Tweet dazu auf, ihren Zinserhöhungskurs zu pausieren.

"Die @federalreserve sollte am Mittwoch pausieren. Wir hatten eine Reihe von großen Schocks für das System. Drei Schließungen von US-Banken in einer Woche, die Inhaber von Aktien und Anleihen auslöschten. Der Niedergang der Credit Suisse und die Nullstellung ihrer nachrangigen Anleihegläubiger (...) Dies ist nicht das Umfeld, in dem die @federalreserve die Zinsen erhöhen und zusätzlichen Druck auf das System ausüben sollte, da die Finanzstabilität die erste Verantwortung der Fed ist", schrieb Ackman auf Twitter.

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Tesla-Chef und Twitter-Eigentümer Elon Musk antwortete auf den Tweet von Ackman und forderte die Fed sogar zu einer Zinssenkung um mindestens 0,5 Prozentpunkte auf. "Die Fed muss den Zins um mindestens 50 Basispunkte am Mittwoch senken", schrieb Musk.

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Der Investor und Ökonom Peter Schiff hielt allerdings nichts von den Forderungen Ackmans und Musks. "Eine Pause [der Zinserhöhungen] wird den Dollar zum Einsturz bringen und die Inflation auf neue Höchststände steigen lassen", schrieb Schiff. Würde die Fed dann anschließend um so stärker anheben müssen, "wäre die daraus resultierende Finanzkrise weitaus schlimmer als die, die die Pause verhindern sollte. Es ist besser, die [bittere] Medizin jetzt gleich zu schlucken", schrieb Schiff.

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Unterdessen geht der Markt mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit weiter davon aus, dass die Fed ihren Zinserhöhungskurs fortsetzt. Das CME FedWatch Tool zeigt, dass in den Zinsfutures derzeit eine Wahrscheinlichkeit von rund 86 % eingepreist ist, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins am Mittwoch um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Leitzins nicht verändert wird, beträgt hingegen nur 14 %.

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Bill Ackman erneuerte unterdessen in seinem Tweet auch die Forderung, dass die US-Einlagensicherung FDIC vorübergehend alle Guthaben bei US-Banken garantieren sollte. Bisher sind Guthaben nur bis zu einer Höhe von 250.000 Dollar durch die Einlagensicherung geschützt. Die Angst davor, dass höhere Guthaben nicht geschützt sind, hatte den Bank Run auf die Silicon Valley Bank, die zahlreiche höhere Guthaben von Firmen und Privatpersonen verwaltete, befeuert.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag berichtet, erwägen US-Behörden derzeit auch tatsächlich eine Ausweitung der Einlagensicherung auf alle Bankguthaben. "US-Beamte prüfen Möglichkeiten, wie sie die Deckung der Federal Deposit Insurance Corp. vorübergehend auf alle Einlagen ausweiten könnten", hieß es. Dies werde von einer Reihe von Banken gefordert, die argumentierten, dass nur so eine Finanzkrise abgewendet werden könnte.

Ob eine Garantie aller Guthaben bei US-Banken aber überhaupt möglich wäre, ist fraglich. Denn die Summe aller Einlagen bei US-Banken beläuft sich auf 18 Billionen US-Dollar, also 18 000 Milliarden Dollar. Im Vergleich dazu beträgt das Bruttoinlandsprodukt der USA, also die Summe aller in einem Jahr produzierten Waren und Dienstleistungen, rund 25 Billionen US-Dollar.

Der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed wird am Mittwoch um 19.00 Uhr MEZ verkündet. Um 19.30 Uhr beginnt die Pressekonferenz mit Fed-Präsident Jerome Powell. Die Beratungen des Offenmarktausschusses (Federal Open Market Committee, FOMC) beginnen bereits heute und dauern zwei Tage.

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