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12:55 Uhr, 22.06.2020

Störungen im weltweiten Goldhandel während der Corona-Pandemie

Während der Corona-Krise wurde manche Bank im Edelmetallhandel kalt erwischt. Das könnte Folgen haben für die Dynamik am Goldmarkt und damit letztlich auch für die Goldpreise.

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    Kursstand: 1.756,67004 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der globale Goldmarkt hat eine klare Rollenverteilung. In London wird physisches Gold gehandelt, in New York wird dagegen vornehmlich der Handel mit Futures, also Terminkontrakten, abgewickelt. Beide Märkte greifen ineinander. Doch während er Coronakrise kam es zu Problemen, die zu extrem auseinanderklaffenden Preisen führten, wie das „Handelsblatt“ berichtete. Die Störungen der Lieferkette ließen demnach den Preis für Gold in New York steigen, während er in London weniger stark stieg - zwischenzeitlich war eine Unze Gold zur nächstmöglichen Lieferung in New York 90 Dollar teurer als in London.

Der Grund: Die Schweizer Goldraffinerien, die den Markt für Goldbarren beherrschen, mussten über Wochen ihren Betrieb einstellen. Zudem gab es kaum Flugverkehr und auch nur geringen Warenaustausch. „Gold war genug vorhanden, aber in der falschen Form und am falschen Ort“, erzählte Branchenanalyst Ross Norman der Zeitung. So hätten die Banken etwa Probleme gehabt, Short-Wetten in New York glattzustellen. Es seien hohe Preise gezahlt worden, um Gold physisch nach New York zu bringen.

Mittlerweile habe sich die Situation weitgehend normalisiert, doch die Folgen seien enorm, heißt es weiter. So habe etwa die HSBC im Mai zugeben müssen, dass sie im März innerhalb eines einzelnen Tages 200 Mio. Euro Verlust im Londoner Goldhandel angehäuft habe.

Experten glauben laut Handelsblatt nun, dass die Banken nun künftig zurückhaltender sein werden, Handelsrisiken einzugehen. Dadurch könnte die Liquidität des Goldmarktes abnehmen und etwaige Preisdifferenzen im Edelmetallbereich zwischen London und New York seien keine Seltenheit mehr, sondern könnten zur Regel werden.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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