Analyse
09:30 Uhr, 13.06.2023

stock3 Insider - Hier kaufen die Chefs

Trotz miserabler Zahlen und Gewinnwarnungen kann sich die Aktie von Dr. Hönle die letzte Zeit stark behaupten. Nicht nur der bisherige Großaktionär nutzt Kursrückgänge für Käufe, auch der Neu-Vorstand Dr. Franz Richter kauft in ungewöhnlicher Höhe Aktien des Unternehmens auf.

Erwähnte Instrumente

  • Dr. Hönle AG
    ISIN: DE0005157101Kopiert
    Kursstand: 20,400 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Dr. Hönle AG - WKN: 515710 - ISIN: DE0005157101 - Kurs: 20,400 € (XETRA)

Dabei sind die Aussichten kurzfristig noch trüb. Doch scheinbar stecken viele PS unter der Haube von Dr. Hönle, die die Insider besser bewerten können als der Markt.

Gewinnwarnung und Insiderkäufe

Über die Gewinnwarnung von Dr. Hönle berichtete mein Kollege Reinhard Hock an dieser Stelle. Ich berichtete auch schon in der Vergangenheit häufiger über das Unternehmen und forderte beispielsweise an dieser Stelle im August letzten Jahres einen kompletten Austausch des Managements.

Genau das ist mittlerweile auch passiert. Im April wurde Richter Vorstandsvorsitzender, und Norbert Haimerl musste gehen. Zudem gab es Umstrukturierungen im Vorstand und die defizitäre Tochter Raesch Quartz wurde veräußert. Management-Fehler aus der Corona-Krise, beispielsweise die Produktion von zu vielen Luftfiltern zur Bekämpfung von Viren und Keimen in der Raumluft, führten jüngst noch einmal zu massiven Abschreibungen.

Das Geschäftsjahr 2022/23, welches am 30. September endet, können Anleger damit erneut komplett abschreiben. Es ist das vierte oder fünfte Jahr in Folge, in dem bei Hönle absolut nichts zusammenläuft. Spannend sind aber andere Dinge. Beispielsweise meldete Großaktionär Möhrle am 7. Juni, mehr als 20 Prozent der Stimmrechte zu besitzen. Der Großaktionär hat im Anschluss an die Gewinnwarnung seinen Anteil am Unternehmen um gut 5 Prozent erhöht.

Erst gestern vermeldete Vorstand Franz Richter einen Insiderkauf über 408.500 EUR zu einem Preis von 19 EUR pro Aktie. Bereits einige Tage zuvor kaufte Richter für knapp 110.000 EUR Aktien des Unternehmens. Das ist für die Größe des Unternehmens durchaus ein relevanter Umfang und zeigt großes Vertrauen in einen möglichen Turnaround. Richter ist mit seinen 68 Jahren sicherlich keine Dauerbesetzung mehr an dieser Stelle. D. h., er will den Laden schnell drehen oder vielleicht sogar an Möhrle verkaufen? Auf jeden Fall wird es hinsichtlich seiner Nachfolge sicherlich auch bald wieder Spekulationen geben. Bei Süss Microtec legte er seinen letzten Job noch vor Vertragsablauf mit 65 Jahren nieder.

Für eine Übernahme wäre angesichts der schlechten Zahlen und der Abgabebereitschaft von Altaktionären sicherlich kein schlechter Zeitpunkt. Möhrle kauft sich derzeit geschickt auf niedrigem Niveau Anteile zusammen. Bei 30 Prozent müsste zumindest ein Pflichtangebot an alle außenstehenden Aktionäre erfolgen.

Fazit: Anleger, die die miserablen fundamentalen Kennzahlen ausblenden können, spekulieren mit dem Vorstand und Möhrle auf einen Turnaround. Vorsichtige Naturen warten besser noch einmal ab, bis sich Umkehrtendenzen in den Zahlen zeigen.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 126,00 105,00 128,00
Ergebnis je Aktie in EUR -2,20 -1,70 2,00
KGV - - 10
Dividende je Aktie in EUR 0,20 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,98 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

Dr. Hönle-Aktie
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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