Stellares Wachstum: Wo stünde China ohne die Aggression der USA?
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Peking (Godmode-Trader.de) - Chinas Wirtschaft zeigt ein bemerkenswertes Wachstum. Die chinesischen Exporte sind in den ersten beiden Monaten des Jahres in US-Dollar berechnet um 60,6 Prozent im Vorjahresvergleich nach oben gesprungen, wie die Zollverwaltung am Sonntag berichtete. Damit ergab sich im Jahresvergleich der höchste Anstieg in der Historie dieser Datenreihe.
Die Einfuhren legten ebenfalls stark um 22,2 Prozent zu. Das war der höchste prozentuale Anstieg seit Juli 2018. Importe beleben die Wirtschaft in Drittländern. Hier wird auch deutlich, dass Chinas Nachfrage einen stabilisierenden Einfluss auf die Weltwirtschaft ausübt. Insgesamt kletterte der Außenhandel im Jahresvergleich um 41,2 Prozent und übertraf die Erwartungen von Experten.
Als eine Ursache für die starken Zuwächse gilt laut Ökonomen aber die niedrige Vergleichsbasis zu Beginn des Vorjahres. Seinerzeit hat China nach dem Ausbruch des Coronavirus in der Metropole Wuhan scharfe Kontrollmaßnahmen ergriffen und Fabriken geschlossen. Dennoch bleibt festzuhalten: Der Außenhandel entwickelt sich seit der zweiten Hälfte 2020 wieder stark und trägt zur Erholung der chinesischen Wirtschaft überproportional bei. „Beide Datensätze belegen, dass sich China trotz des Wirtschafts- und Finanzkriegs seitens der USA dynamisch erholt“, kommentierte Solvecon Invest.
Trotz der Strafzölle im Zuge der Handelskrieges der USA mit China legten Chinas Exporte in die größte Volkswirtschaft in den beiden Monaten sogar um 87,3 Prozent zu. Die Einfuhren aus den USA kletterten um 66,4 Prozent. Dennoch erhöhte sich der Handelsüberschuss Chinas allein mit den USA auf 51 Mrd. US-Dollar, wie der Zoll berichtete. „Wo stünde China eigentlich ohne die Aggression der USA“, fragt Solvecon? „Chinas Reaktion in und nach der Lehman-Krise war elementar für die Erholung der Weltwirtschaft ab 2009. Sie ist es jetzt erneut. Chinas Maßnahmen erfolgen im Eigeninteresse, aber diese Politik zeigt auch große Verantwortung im multilateralen Kontext“.
Der Aktivsaldo der Handelsbilanz Chinas lag im Januar/Februar bei 103,25 Mrd. Dollar, während der Markt 60,0 Mrd. Dollar prognostiziert hatte, nachdem es im Vormonat zur einem Positivsaldo von 78,2 Mrd. Dollar gekommen war.
Nach einem Wachstum von 2,3 Prozent im Jahr 2020 soll Chinas Wirtschaft nach den Zielen, die Regierungschef Li Keqiang am Freitag auf der Tagung des Volkskongresses in Peking verkündet hatte, in diesem Jahr um „mehr als sechs Prozent" wachsen. Das Ziel gilt allerdings als konservativ. Der Währungsfonds (IWF) rechnet mit einem China-Wachstum von über acht Prozent.
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