Analyse
15:30 Uhr, 22.02.2023

STELLANTIS - Etwas weniger Absatz dafür deutlich mehr Umsatz und Gewinn

Obwohl das Absatzniveau des Vorjahres nicht ganz erreicht wurde, hat Stellantis bei Umsatz und Ergebnis neue Bestwerte erzielt. Wir schauen uns an, woran das liegt.

Erwähnte Instrumente

  • Stellantis N.V.
    ISIN: NL00150001Q9Kopiert
    Kursstand: 16,130 € (Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Stellantis N.V. - WKN: A2QL01 - ISIN: NL00150001Q9 - Kurs: 16,130 € (Paris)

Hinter Stellantis verbirgt sich die Nummer vier der globalen Autohersteller. Ich hatte das Unternehmen und seine Marken in meinem letzten Artikel ausführlich vorgestellt.

Mit rund 5,78 (Vorjahr 5,93) Mio. ausgelieferten Fahrzeugen setzte der französisch-italienisch-amerikanische Automobilhersteller 2022 knapp 2,5 Prozent weniger Einheiten als im Geschäftsjahr 2021 ab. Der Konzernumsatz stieg jedoch um rund 18 Prozent auf 179,6 (VJ 152,1) Mrd. EUR und das bereinigte operative Ergebnis schoss sogar um 29 Prozent auf 23,3 (VJ 18,0) Mrd. EUR nach oben. Die Marge verbesserte sich auf 13 (VJ 11,8) Prozent und lag damit über der Prognose von 12 Prozent. Unter dem Strich verdiente Stellantis 16,8 (VJ 15,7) Mrd. EUR bzw. 5,23 (VJ 4,64) Euro je Aktie.

Gründe für die erfreuliche Umsatz- und Ergebnisentwicklung sind höhere durchschnittliche Verkaufspreise pro Fahrzeug, positive Wechselkurseffekte aufgrund des schwachen Euros im Vergleich zum Dollar und die zum Tragen gekommenen Synergieeffekten in Höhe von 7,1 Mrd. EUR aus der Fusion zwischen Peugeot und Fiat-Chrysler zu Stellantis.

In den USA stieg die operative Marge leicht auf 16,4 (VJ 16,3) Prozent an. In Europa fiel der Margenanstieg höher aus und mit 9,9 (VJ 9,1) Prozent wurde fast die 10 Prozentmarke geschafft. In der Region Mittlere Osten und Afrika lag die Marge bei 16,7 Prozent, in Südamerika bei 13,1 Prozent und im Raum China/Indien/Asien-Pazifik bei 14,5 Prozent.

Erfolg mit Elektro in Europa soll auf die USA projiziert werden

Die Zahl der verkauften vollelektrischen Pkw stieg 2022 um 41 Prozent auf 288.000 Autos. In Europa liegt man damit auf Platz 2. In Frankreich und Italien liegt der Konzern mit dem Peugeot e-208 bzw. dem Fiat New 500 sogar auf Platz 1. Bis Ende 2024 plant das Unternehmen die Palette an Elektroautos von derzeit 23 auf 47 Modelle zu verdoppeln. Die in Europa erfolgreiche Elektrifizierungsstrategie wird nun auch auf den US-Markt übertragen.

Die Aktionäre sollen an der positiven Entwicklung mit einer Dividendenerhöhung auf 1,34 (VJ 1,04) Euro je Stellantis-Aktie teilhaben. Außerdem hat der Vorstand mitgeteilt, dass eigene Aktien im Volumen von bis zu 1,5 Mrd. EUR bis zum Ende des Jahres zurückgekauft werden sollen. Damit fließen bis zu 5,7 Mrd. EUR an die Aktionäre zurück.

Zum Ausblick für das laufende Geschäftsjahr ließ das Management bislang nur verlauten, dass die operative Marge wieder im zweistelligen Bereich liegen soll.

Fazit: Stellantis hat richtig gute Zahlen für 2022 abgeliefert. Für das laufende Jahr rechnen die Experten zwar mit einem Gewinnrückgang, dennoch bleibt die Stellantis-Aktie nach wie vor sehr günstig bewertet. Seit meinem letzten Bericht über den Autobauer hat das Papier bereits über 20 Prozent zugelegt. Kurse von jenseits der 20 Euro halte ich nach wie vor für mehr als gerechtfertigt. Dem ein oder anderen mag der Konzern zwar wie ein Sammelsurium an verschiedenen Automarken erscheinen. Für mich ist Stellantis jedoch eine der interessantesten internationalen Autoaktien, weil das Unternehmen nicht so sehr vom chinesischen Markt abhängig ist, wie zum Beispiel die deutschen Hersteller, und die Elektrostrategie schlüssig umgesetzt wird.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 179,60 179,80 185,40
Ergebnis je Aktie in EUR 5,23 4,15 4,32
KGV 3 4 4
Dividende je Aktie in EUR 1,34 1,18 1,26
Dividendenrendite 8,31 % 7,32 % 7,82 %

*e = erwartet

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Stellantis N.V. (long)

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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