Steigende Sojaimporte aus den USA in die EU: Trump jubelt

Brüssel/ Washington (Godmode-Trader.de) - Hat sich US-Präsident Donald Trump am Ende doch durchgesetzt? Die Soja-Einfuhren aus den USA in die Europäische Union haben im Juli deutlich zugenommen, wie aus einem Bericht der EU-Kommission hervorgeht. Demnach wurden 359.305 Tonnen Sojabohnen im vergangenen Monat importiert, nach 93.850 Tonnen im Juli vor einem Jahr, was eine Vervierfachung bedeutet. Bei Sojamehl stiegen die Einfuhren um das 33-fache auf 184 663.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Trump haben sich vor einer Woche in Washington verständigt, den Handelskonflikt beizulegen. Dabei versprach die EU unter anderem, mehr Sojaprodukte aus den USA einzuführen. Trump beansprucht den Juli-Anstieg nun für sich, während man in Brüssel abwiegelt. Juncker wolle niemandem vorschreiben, Sojaprodukte von den Amerikanern zu kaufen, hieß es. Es handele sich um eine natürliche Marktentwicklung.

Nach Angaben der EU-Kommission hat der erhöhte Soja-Import aus den USA vor allem etwas mit der Preisentwicklung zu tun. China verhängte Anfang Juli Strafzölle auf US-Produkte, darunter auch Soja. Da die Nachfrage aus der Volksrepublik daraufhin einbrach, drückte nach Angaben aus Brüssel das zusätzliche Angebot auf dem Weltmarkt auf den Preis. Das mache Soja aus amerikanischer Produktion in Europa attraktiver. Die Zahlen, die die Kommission nun vorgelegt hat, scheinen dies zu bestätigen. So lag der Durchschnittspreis für eine Tonne Sojabohnen aus den USA zuletzt bei 332 Euro und damit unter dem aus Brasilien, das für die EU bislang wichtigster Sojalieferant ist. Dort kostete die Tonne 358 Euro. Eine ähnliche Entwicklung gab es bei Sojamehl.

Im Juli 2018 sind nach Angaben der EU-Kommission nun 37 Prozent der Sojabohnenimporte aus den USA gekommen. Im Vorjahr waren es unter 10 Prozent. Soja wird in der EU vor allem als Futtermittel in der Landwirtschaft benötigt.