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13:37 Uhr, 19.06.2018

Agrarrohstoffe erste "Opfer" des Handelskonflikts

Der Preisverfall bei Sojabohnen kommt nicht von ungefähr. Neben günstigen Wachstumsbedingungen in den US-Anbaugebieten belastet auch der Handelsstreit zwischen den USA und China. Die USA bleiben auf ihren Produkten sitzen, mit China fällt ein großer Abnehmer aus. Die Folge. Starke Preisnachlässe.

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  • Soja
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    Aktueller Kursstand:   (ARIVA Indikation)

Washington/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - In den vergangenen zwei Wochen ist der Sojabohnenpreis deutlich gefallen und auf einem Zwei-Jahrestief gelandet. Am heutigen Dienstag sackt der Preis unter 900 US-Cent je Scheffel ab. Neben günstigen Wachstumsbedingungen in den US-Anbaugebieten, einer rekordhohen brasilianischen Ernte und dem festen US-Dollar belastet die erneute Zuspitzung des Handelsstreits zwischen den USA und China, erklärten die Analysten der Commerzbank den herben Preisrutsch.

Bislang bestand noch die Hoffnung, dass sich beide Länder auf ein bilaterales Handelsabkommen einigen, in dem sich China dazu verpflichtet, mehr Sojabohnen aus den USA zu importieren. Dies ist nun Makulatur. Peking hat seinerseits zusätzliche Strafzölle auf Sojabohnenimporte aus den USA angeordnet. „Den USA dürfte es schwer fallen, alternative Abnehmer zu finden, ohne deutliche Preisabschläge zu offerieren“, kommentierte die Commerzbank. Gleichzeitig drücke ein rekordhohes Angebot aus Brasilien auf den Markt, das zusätzlich durch den schwachen Brasilianischen Real verbilligt werde.

„Auch eine äußerst robuste Verarbeitung in den USA konnte den Preisverfall nicht stoppen. Laut einer Reuters-Umfrage wurden in den USA im Mai 165,1 Millionen Scheffel Sojabohnen verarbeitet. Das wären 10,6 Prozent mehr als im Vorjahr und der höchste Mai-Wert aller Zeiten. Grund hierfür sind attraktive Verarbeitungsmargen. Schon in den letzten sechs Monaten hatte die Verarbeitung Rekordwerte verzeichnet“, so die Commerzbank-Analysten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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