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13:15 Uhr, 05.08.2019

China schlägt im Zollstreit mit den USA zurück

Denn Chinas Agrar-Importe aus den USA sind eine weitere Waffe im Handelskrieg, die Peking nun einsetzt. Die staatlichen Agrarunternehmen des Landes wurden aufgefordert, keine amerikanische Agrarerzeugnisse mehr zu kaufen.

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Peking (Godmode-Trader.de) - China hat auf die Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump mit einer weiteren Eskalation des Handelskrieges reagiert. Die Zentralbank PBoC ließ die heimische Währung Yuan auf das schwächste Niveau seit mehr als einem Jahrzehnt fallen. Zudem forderte die politische Führung staatliche Unternehmen auf, die Einfuhr von Agrarprodukten der USA auszusetzen. Die Schritte dürften Trump weiter verärgern, der Peking bereits dafür kritisiert hatte, dass es seine Währung unfair steuert und die Versprechen, mehr US-Ernten zu kaufen, nicht eingehalten habe.

Die internationalen Börsen haben mit Turbulenzen auf die neuesten Zuspitzungen reagiert. Anleger scheuten das Risiko und suchten stattdessen sichere Häfen, wie Edelmetalle, Währungen und Bundesanleihen auf. Experten sprechen von einem Worst-Case-Szenario. Die Märkte leiden, Washington und Peking legen stetig an Provokationen nach, und die Situation verschlimmert sich zusehends.

Trump hat letzte Woche verkündet, 10 Prozent Zölle auf weitere 300 Milliarden Dollar an chinesischen Importen ab dem 1. September aufzuschlagen, was den Handelskrieg zwischen den größten Volkswirtschaften der Welt, kurz nachdem die beiden Seiten die Gespräche wieder aufgenommen hatten, abrupt verschärfte.

Chinesische Bürokraten wurden von Trumps Ankündigung auf dem falschen Fuß erwischt. Die ersten Reaktionen aus Peking wirkten hilflos und floskelhaft. Die Androhung auf weitere Zölle traf die politische Führung auch zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Präsident Xi Jinping und andere hochrangige Mitglieder der Kommunistischen Partei hatten sich zu einem Sommeraufenthalt in Beidaihe, einer Küstenstadt etwa drei Autostunden von Peking entfernt, versammelt.

Von öffentlicher Seite in China wurde eine härtere Gangart in den Handelsgesprächen mit den USA gefordert. Staatliche Zeitungen schlugen vor, dass Xi jedes Geschäft ablehnen soll, das entweder Strafzölle beibehält oder China zwingt, Zugeständnisse bei Themenkomplexen zu machen, die die Macht der Partei schwächen könnten.

Die härtere Linie unterstreicht ein wachsendes Gefühl in Peking, dass Trump nicht zu trauen ist und dass China besser dran wäre, wenn ein demokratischer Präsidentschaftskandidat sein Amt übernimmt. Der Stopp der Agrarkäufe könnte Trumps Position in politisch sensiblen US-Staaten vor den Wahlen im kommenden Jahr in der Tat nun schwächen.

Denn Chinas Agrar-Importe aus den USA sind eine weitere Waffe im Handelskrieg, die Peking nun einsetzt. Die staatlichen Agrarunternehmen des Landes wurden aufgefordert, keine amerikanische Agrarerzeugnisse mehr zu kaufen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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