Staatsinvestoren bevorzugen die USA
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Atlanta (GodmodeTrader.de) - Der diesjährigen Invesco Global Sovereign Asset Management Studie zufolge passen diese Investoren ihre Allokationen derzeit weniger stark an als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in den letzten fünf Jahren, obwohl der Abstand zwischen den Renditezielen und der tatsächlichen Rendite immer größer wird. Grund für die abwartende Haltung sind die geopolitischen Unsicherheiten und die begrenzten Optionen für eine stärkere Umschichtung in Risikoanlagen, wie Invesco in einer aktuellen Pressemeldung mitteilt.
Wie die Studie zeigt, betrachten die insgesamt 97 befragten Staatsinvestoren und Reservemanager von Zentralbanken die niedrigen Zinsen als wichtigsten Faktor in der taktischen Vermögensaufteilung und investieren auf der Suche nach alternativen Ertragsquellen derzeit verstärkt in Immobilien. Wie die längerfristigen Auswirkungen der Zinsentwicklung aussehen, bleibe jedoch abzuwarten, da mit einer allmählichen Verlagerung von quantitativer Lockerung zu quantitativer Straffung gerechnet werde, heißt es weiter.
„Staatsinvestoren stufen die USA seit drei Jahren als attraktivsten Markt ein. Auch in diesem Jahr hat das Land seinen Spitzenplatz mit einem Gesamtwert von 8,0 (aus 10) erneut verteidigt. Auch bei den tatsächlichen Allokationen haben die USA die Nase vorn: 37 Prozent der Befragten geben an, den nordamerikanischen Markt bei ihren Neuanlagen im Verhältnis zum Gesamtportfolio im Jahr 2016 übergewichtet zu haben – also dort mehr als in jede andere Region investiert zu haben. Unter dem Strich planen 40 Prozent, diesen Markt auch 2017 überzugewichten“, so Invesco.
Die Attraktivität des amerikanischen Marktes beruhe vor allem auf den steigenden Zinsen und der Hoffnung auf eine wirtschaftsfreundliche Steuerreform unter der seit Januar 2017 amtierenden Trump-Regierung. Die langfristige Zuversicht werde aber weiter durch gewisse Zweifel an Trumps Fähigkeit gedämpft, seine politischen Vorhaben durchzusetzen. Den positiven Erwartungen an potenzielle Infrastrukturinvestitionen in den USA stünden Sorgen über einen zunehmenden Protektionismus gegenüber, wodurch ausländische Staatsinvestoren nur schwerer Zugang zu diesem Markt erhalten könnten, heißt es weiter.
„In der Attraktivitätswertung der staatlichen Investoren ist der britische Markt am stärksten zurückgefallen – von 7,5 im Vorjahr auf jetzt 5,5. Der Brexit wird ganz klar negativ bewertet. Angesichts der Unsicherheiten in Bezug auf künftige Einfuhrsteuern und den künftigen Marktzugang sehen in Europa anlegende Investment-Investoren die Zukunft Großbritanniens als zentralen europäischen Investitionsstandort skeptisch“, so Invesco.
Die befragten Staatsinvestoren hätten ihr Engagement am britischen Markt 2016 zurückgeführt: 33Prozent der Befragten hätten angegeben, den britischen Markt bei ihren Neuanlagen untergewichtet zu haben (mehr als jede andere Region). Nur 13 Prozent berichteten über neue übergewichtete Positionen in Großbritannien, während der Rest (54 Prozent) angebe, keine Anpassungen an der Allokation vorgenommen zu haben, heißt es weiter.
„Trotz der scheinbar negativen Einstellung zum britischen Markt haben viele Staatsinvestoren bekräftigt, dass sie auch nach dem Brexit an ihrem langfristigen Engagement in diesem Markt festhalten wollen – das gilt insbesondere für Immobilienanlagen und mehrere prominente Infrastrukturinvestitionen wie Thames Water und den Flughafen Heathrow. Hier dürfte es keine Änderungen geben, bis klarer wird, ob Großbritannien auch künftig ein bevorzugter Investitionsstandort bleibt“, kommentiert Alex Millar, Head of EMEA Sovereigns, Middle East and Africa Institutional Sales bei Invesco.
Im Vergleich zum Vorjahr seien die Allokationen der Staatsinvestoren in Kontinentaleuropa von 12,8 Prozent des verwalteten Vermögens auf zuletzt 11,2 Prozent gesunken. Grund sei das scheinbar größere Risiko einer zunehmenden Auflösung der EU. Als eines der attraktivsten globalen Investitionsziele für staatliche Investoren hebe sich Deutschland mit einer von 7,0 auf 7,9 verbesserten Wertung allerdings deutlich von seinen europäischen Nachbarn ab. Entscheidend dafür sei die Wahrnehmung des deutschen Marktes als „sicherer Hafen“ sowie die zuletzt stärkere Wirtschaftsentwicklung, heißt es weiter.
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