Spreads auf Staatsanleihen dürften volatil bleiben
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Nach Einschätzung von Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers, hat sich die europäische Staatsschuldenkrise keineswegs in Wohlgefallen aufgelöst. Trotz zahlreicher politischer Fortschritte, Bereitstellung zusätzlicher Mittel für den Internationalen Währungsfonds (IWF), die LTRO-Liquiditätsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bereitschaft der meisten europäischen Regierungen, Ende letzten Jahres den fiskalpolitischen Pakt zu unterzeichnen, bestehen laut Iggo nach wie vor erhebliche Risiken. „So haben sich zunächst einmal die Wachstumsaussichten verschlechtert und fast ganz Europa wird in diesem Jahr wohl eine Rezession erleben. Das erschwert den Abbau von Haushaltsdefiziten und löst unter Umständen einen Teufelskreis aus Sparmaßnahmen, nachlassendem Wachstum und der Notwendigkeit weiterer Defizitsenkungen aus“, führt der AXA Manager in seinem aktuellen Marktkommentar aus.
Auf politischer Ebene zeichne sich zudem eine wachsende Abneigung gegen weitere Sparmaßnahmen ab, was im weiteren Verlauf zu steigender Ungewissheit führen könnte, so Iggo weiter. Auch die Wahlen in Frankreich, Griechenland und den Niederlanden stellten ein zusätzliches politisches Risiko dar. Ein Regierungswechsel könnte unter Umständen auch einen Kurswechsel in der Europapolitik bedeuten, meint der Experte.
Die Ungewissheit zieht sich wie ein roter Faden durch das fragile wirtschaftspolitische Geflecht und seine tief verwurzelten strukturellen Probleme, schreibt Iggo. So hätten sich die Risikoprämien auf Staatsanleihen, die 2009 in Erscheinung traten, in Europa zu einer dauerhaften Erscheinung entwickelt. Für Anleger in europäische Staatsanleihen stelle sich insofern ein zweifaches Problem. Erstens sei es niemals ihre Absicht gewesen, sich einem Kreditrisiko auszusetzen, das sie durch die Investition in vermeintlich sichere Staatsanleihen eigentlich vermeiden wollten. Zweitens gebe es für sie kaum Orientierungshilfe, wie dieses neue Risiko zu kontrollieren ist. „Wir glauben zwar nicht, dass Italien oder Spanien „pleite“ gehen werden, doch die Spreads auf Staatsanleihen dürften volatil bleiben,“ mutmaßt der AXA-Manager abschließend.
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