Spanien sucht sein Heil in der "Bad Bank"
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London/ Madrid (BoerseGo.de) – Die spanischen Banken sorgen derzeit für die größten Sorgenfalten bei den verantwortlichen Euro-Politikern. In den Bilanzen der Institute schlummern ungeahnte Altlasten inkl. toxischer Immobilienpapiere, was unangenehme Erinnerungen an die US-Subprimekrise weckt. Die spanischen Banken leiden unter dem Zusammenbruch des heimischen Immobilienmarkts. Nun will die spanische Regierung nicht länger tatenlos zusehen. Madrid sucht einem Medienbericht zufolge nach einer Auffanglösung für die notleidenden Kredite der heimischen Banken. Wie die „Financial Times“ am Montag schreibt, wird darüber diskutiert, eine Zweckgesellschaft zur Auslagerung von Schrottpapieren des heimischen Finanzsektors zu gründen. Bis vor kurzem hätten spanische Regierungsvertreter einer solchen Vorgehensweise noch keine Chance eingeräumt, nun aber solle diese Lösung im Gespräch sein, schreibt die Londoner Wirtschaftszeitung. Ziel sei es vor allem, die Bankbilanzen von faulen Immobilienkrediten zu befreien.
Laut FT handelt es sich beim "Bad-Bank-Plan" um den jüngsten Versuch der Mitte-Rechts-Regierung von Premierminister Mariano Rajoy, Rettungsprogramme abzuwenden, wie sie in den anderen angeschlagenen Eurostaaten Griechenland, Irland und Portugal laufen.
Unterdessen wollen die Negativ-Meldungen für das iberische Land nicht abreißen. Denn die Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) hat nun auch die Noten für zahlreiche spanische Banken gesenkt. Experten hatten diesen Schritt erwartet. Bereits in der vergangenen Woche hatte S&P Spanien herabgestuft. Das hochverschuldete Land hat mit der Bewertung "BBB+" damit nur noch eine befriedigende Kreditwürdigkeit. Die nun erfolgte Abstufung der Finanzinstitute sei eine Folge der skeptischeren Bewertung Spaniens, teilten die Bonitätswächter am Montag mit.
Die Bonitätsnoten für die beiden Großbanken BBVA und Santander wurden um zwei Stufen reduziert. Santanders langfristige Schulden werden jetzt mit der Note "A-" und damit etwas besser als die Verbindlichkeiten Spaniens eingestuft. BBVA habe jetzt mit "BBB+" die gleiche Bewertung wie Spanien.
Spanien ist im ersten Quartal 2012 in die Rezession gerutscht. Die Wirtschaftsleistung sank in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um 0,3 Prozent, wie das spanische Statistikamt am Montag mitteilte. Im Schlussquartal 2011 war die spanische Wirtschaft ebenfalls um 0,3 Prozent geschrumpft. Nach zwei Quartalen mit negativen Wachstumsraten in Folge wird allgemein von Rezession gesprochen.
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