Kommentar
14:59 Uhr, 09.03.2015

S&P 500: reif für Korrektur bis 2.000 oder 1.600?

Seit 4 Monaten tut sich bei US Indizes fast nichts mehr. Sie treten auf der Stelle. Jetzt droht aus der Seitwärtsbewegung eine Abwärtsbewegung zu werden.

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Gründe für eine merkliche Korrektur gibt es genug. Zu allererst ist da sicherlich die Überbewertung zu nennen. Fundamental können Kurse und Realität lange Zeit auseinander driften. Irgendwann schließt sich die Lücke wieder. Das ist aber wahrscheinlich nicht Motivation einer Korrektur. Vielmehr wird die Angst vor einer Zinserhöhung immer größer. Viele Beobachter beruhigen und rechnen vor, was US Indizes in den vergangenen 100 Jahren so vor einer Zinserhöhung gemacht haben.

Die Statistik ist ermutigend. Zinserhöhungen haben keinen langfristigen negativen Einfluss auf die Kursentwicklung von Aktien. So war das zumindest in der Vergangenheit. Die Ausgangslagen in damaligen Zyklen war aber eine ganz andere als heute. Heute geht es nicht einfach um eine Zinserhöhung. Es geht darum festzustellen, ob der Markt tatsächlich ohne die Droge des billigen Geldes überhaupt noch alleine kann. Natürlich kann er, aber will er auch?

Die Nervosität ist groß. Die erste Zinserhöhung wird die Wirtschaft kaum mitbekommen. Darum geht es auch gar nicht. Es geht einfach nur um die Wahrnehmung, und die ist in Schieflage. Daher ist es den US Indizes auch durchaus zuzutrauen, dass sie etwas schärfer korrigieren.

Anleger bringen sich dafür seit 2 Wochen in Stellung. Die Put/Call Ratio steigt seit dem 20.02.2015 wieder an. Für gewöhnlich hat sie eine kleine Vorlaufzeit und dient als kurzfristiger Vorlaufindikator. Beginnt die P/C Ratio zu steigen (genauer gesagt der 20 Tage gleitende Durchschnitt), dann ist das für gewöhnlich keine Aktion, die nur eine Woche dauert. Den ganzen März über dürfte es holprig bleiben. Danach kann es schon wieder aufwärts gehen. Für den S&P wäre ein Zielbereich die Gegend um 2.000 Punkte.

Das ist die Variante für eine kurze Korrektur. Damit muss es dann allerdings noch nicht vorbei sein. Ohne ein klares Signal der US Notenbank, welches die Märkte wieder beruhigt, gibt es Grund genug für eine ausgedehnte Korrektur bis in den Sommer hinein. Fast schon unbemerkt kühlt sich nämlich der Logistiksektor ab. Laut Dow Theorie ist der Sektor ein wichtiger Vorlaufindikator für die Wirtschaft und auch für Aktien. Der Dow Jones Transportation Average hat im Gegensatz zu den anderen Indizes schon seit Dezember 2014 keine neuen Hochs mehr gesehen. Der S&P schaffte ein neues Rekordhoch gerade erst vor einer Woche.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Stimmung ziemlich bullisch ist. Sie ist nicht überschwänglich, aber in einem Bereich, der als sehr optimistisch gilt. Besonders irritiert ein hoher Neutralitätswert. Viele Anleger wissen nicht so recht wie sie den Markt einschätzen sollen. Schlagen sich die Neutralen auf Seite der Bären, dann kommen die Kurse schnell ins Rutschen.

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  • GeBa96
    GeBa96

    Der DAX hat mein Kursziel von 12000 noch nicht erreicht, wie passt das zusammen das der S+P 500 ein größere Abwärtsbewegung einschlägt, vielleicht in ein paar Monaten OK

    12:10 Uhr, 09.03. 2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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