Fundamentale Nachricht
08:11 Uhr, 03.04.2017

Solide Wachstumsaussichten und attraktive Bewertungen

La-Française-Finanzexperte Fabrice Jacob sieht asiatische Aktien für dieses Jahr positiv, insbesondere aus China und Indien.

Erwähnte Instrumente

  • Hang Seng
    ISIN: HK0000004322Kopiert
    Kursstand: 24.145,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Paris (GodmodeTrader.de) - 2017 führten die ersten zwei Monate zu einem der besten Starts der letzten Jahre und der MSCI AC Asia ex JP Index gewann 9,75 Prozent, angetrieben von China (plus 10,8 Prozent) und Indien (plus acht Prozent). Ausländische Investoren waren Nettokäufer von asiatischen Aktien in drei aufeinanderfolgenden Monaten und die meisten asiatischen Währungen waren weitgehend stabil gegenüber dem US-Dollar im Februar, wie Fabrice Jacob, La Française JKC China Equity und La Française JKC Asia Equity, in einem aktuellen Marktkommentar zum asiatischen Aktienmarkt mit Fokus auf China.

„Wir sehen asiatische Aktien für dieses Jahr positiv, insbesondere aus China und Indien. Unsere Sicht wird unterstützt durch solide Wachstumsaussichten und attraktive Bewertungen im Fall von China“, so Jacob. Aus Makrosicht hättenen sich die PMIs für die wichtigsten asiatischen Länder im Februar positiv entwickelt, und in den ersten beiden Monaten im Jahr 2017 hätten sie in den meisten Fällen über dem Vorjahresdurchschnitt gelegen. Dies deute darauf hin, dass sich die Produktionsbedingungen in den Regionen verbesserten und eine solide Grundlage für den Wachstum schüfen, heißt es weiter.

„Bezüglich China hat der Inflationsdruck auf Rohstoffe, der weitgehend durch Kürzungen von Überkapazitäten ausgelöst wurde, genügend Anreize für Industrieunternehmen gegeben, die Bestände wieder aufzubauen. Dies hat wiederum einen positiven Einfluss auf die PMIs, den wichtigsten vorausschauenden Indikator für Wirtschaftsexperten. Der Inflationsdruck hat der Zentralbank ausreichend Anreize gegeben, ihre Repo-Zinssätze zu erhöhen. Diese Erhöhung führte in Kombination mit immer strengeren Kapitalkontrollmaßnahmen dazu, dass die Mittelabflüsse in US-Dollar drastisch verringert und die FX-Reserven reduziert wurden. Durch die geldpolitische Verschärfung wurde der Zuwachs der ausstehenden Bankkredite so weit verlangsamt, wie bei seinem Tief im Jahr 2006. Dies ist das wichtigste Ziel der chinesischen Regierung für das Jahr 2017 und brachte auch Stabilität für den Renminbi“, so Jacob.

Chinas Makroprofil sei nach aktuellem Stand gut und im Februar hätten die PMIs den Markt positiv überrascht. Der China Caixin Manufacturing PMI sei von 51,0 auf 51,7 gestiegen und liege über der von Bloomberg berechneten Konsensschätzung von 50,8. Der offizielle PMI habe ebenfalls überrascht und sei von 51,3 auf 51,6 gestiegen, während Analysten einen leichten Rückgang auf 51,2 erwartet hätten. Der Producer Price Index PPI (Herstellerpreisindex) sei von 5,5 Prozent im Dezember auf 6,9 Prozent im Januar gestiegen. Der PPI korreliere nicht nur sehr stark mit dem BPI-Wachstum, er spiegele auch direkt die Kürzungen von Überkapazitäten und die Auswirkungen der Wiederaufstockung wider. Der PPI sei somit ein guter Indikator für die Selbsteinschätzung der Industrie, wie hoch ihr zukünftiger Aktivitätsgrad sei, heißt es weiter.

„Es überrascht uns daher nicht, dass Investoren begonnen haben, den Trend zu erkennen und sich offensiv neu zu positionieren durch in Hongkong gelistete chinesische Aktien, die in Hongkong-Dollar gehandelt werden. Interessanterweise haben auch die inländischen chinesischen institutionellen Investoren begonnen, dieses Potenzial mit Hilfe von Shanghai- und Shenzhen-Stock-Connect-Plattformen zu nutzen, die sie mit Hongkong verbinden. Die sogenannten Southbound Flows erreichten im Februar die Rekordhöhe von 9,3 Prozent des Umsatzes in Hongkong“, so Jacob.

Die chinesische Regierung werde diese gute makroökonomische Umgebung voraussichtlich nutzen, um ihre Geldpolitik weiter zu verschärfen, mehr Überkapazitäten zu reduzieren und vor allem einen Deckel über dem Kapitalkonto zu halten. Unternehmen in der Region hätten begonnen, Einnahmen quartalsweise zu melden, heißt es weiter.

„Wir legen besonderen Wert auf chinesische Unternehmen, da das Land die Lokomotive Asiens bleibt. Das positive makroökonomische Umfeld hat sich bei den Unternehmen sehr deutlich gezeigt. Seit Dezember 2016 haben 365 Unternehmen „Gewinnwarnungen“ ausgegeben, wobei die überwiegende Mehrheit positiv ist. Die Berichtssaison hat gerade erst begonnen und wir erwarten, dass sich dieser Anstieg der Gewinne vor allem in den Sektoren Rohstoffe, Immobilien, IT, Kohle und Verbraucher bemerkbar macht. Die Gewinnsteigerung wird sich voraussichtlich im Jahr 2017 fortsetzen, wobei die CLSA erwartet, dass der MSCI China Index um weitere 15,2 Prozent steigt“, so Jacob.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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