Solarenergie beschleunigt Elektrifizierung der Entwicklungs- und Schwellenländer
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Berlin (Godmode-Trader.de) - Noch immer sind weltweit 770 Mio. Menschen ohne Zugang zu Strom, vor allem in weiten Teilen Afrikas sowie einigen Ländern in Südasien und Südamerika – aber immerhin rund 250 Mio. weniger als noch im Jahr 2016. Darauf macht das DIW Berlin in einer aktuellen Studie aufmerksam. Anhand von Fallstudien in Bangladesch, Jemen, Kenia und Nigeria haben die Berliner Ökonomen gemeinsam mit Forschern der Technischen Universität (TU) Berlin untersucht, unter welchen Voraussetzungen sich die Elektrifizierung besonders gut entwickelt.
Inzwischen liegt demnach im Schnitt die Elektrifizierungsrate in den meisten Regionen bei fast 90 bis 100 Prozent. Nur in Subsahara-Afrika fehle mehr als der Hälfte der Bevölkerung noch immer der Zugang zu Strom. „Dass die Elektrifizierung große Fortschritte gemacht hat, ist mittlerweile vor allem der vermehrten Bereitstellung von dezentralen solaren Lösungen zu verdanken“, so die Autoren der Studie. „Technischer Fortschritt und ein erheblicher Kostenrückgang haben im vergangenen Jahrzehnt dazu geführt, dass dezentrale Solarenergie vielerorts eine günstige Option zur Elektrifizierung ist, mit denen insbesondere die abgelegenen ländlichen Gebiete erreicht werden können“, berichtet Studienautor Christian von Hirschhausen. „Eine hohe Bevölkerungsdichte macht eine Erweiterung des öffentlichen Stromnetzes einfacher und kostengünstiger“, ergänzt Studienautor Georg Heinemann. „Für die ländlichen Gebiete sind also dezentrale Lösungen erforderlich.“
Neben günstigen regulatorischen Rahmenbedingungen kombiniert mit einem adäquaten Finanzierungssystem für die ärmere Bevölkerung kann die Elektrifizierung durch erneuerbare Energie effizient und schnell vonstatten gehen, resümieren die Ökonomen. „Die Corona-Pandemie verdeutlicht allerdings, dass der positive Trend der fortschreitenden Elektrifizierung fragiler ist als angenommen. Die Elektrifizierungsrate in Afrika sinkt in diesem Jahr erstmals wieder“, warnt Studienautor Dawud Ansari. „Daher ist es unumgänglich, dass der Zugang zu Elektrizität weiterhin ein Top-Ziel auf der Agenda der internationalen Gemeinschaft und der nationalen Regierungen bleibt.