Sojabohnen: Viele Belastungsfaktoren für US-Exporte
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Erst die mageren Käufe aus China und die starke Konkurrenz aus Brasilien, nun Corona: Die US-Sojabohnenexporte laufen nicht rund. Zwar sind sie in der ersten Hälfte der Saison gegenüber dem Vorjahr, das ganz im Zeichen des US-chinesischen Handelsstreits stand, um 13 Prozent auf 30,5 Millionen Tonnen gestiegen. Doch gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2018 bedeutet dies ein Minus von 25 Prozent, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Die März-Zahlen, bisher nur für die Inspektion, aber nicht die tatsächliche Ausfuhr der Ware, deuteten auf den schwächsten Wert seit mindestens 2013 hin. Es werde bereits damit gerechnet, dass das US-Landwirtschaftsministerium in seinen nächsten Prognosen die US-Exporte kürzen und die Lagerbestände anheben dürfte. Der große Konkurrent Brasilien dagegen habe alleine im März 11,6 Millionen Tonnen Sojabohnen exportiert, 30 Prozent mehr als der bisherige Rekord für den Monat aus dem Jahr 2016 und der zweithöchste jemals erzielte Wert in einem Monat, heißt es weiter.
„Unterstützung bekommt der Export nicht zuletzt von der Wechselkursseite: Der Brasilianische Real hat seit Anfang März massiv an Wert verloren und markierte Ende letzter Woche ein neues Allzeittief gegenüber dem US-Dollar. Und nun wird in Brasilien die neue Ernte eingebracht, rund 80 Prozent der Felder sind abgeerntet. Die übermäßige Trockenheit im Süden des Landes führt zwar zu Abwärtsrevisionen, allerdings sind die Anpassungen meist moderat“, so Helbing-Kuhl.
Viele Beobachter rechneten noch immer mit einer Rekordernte von rund 124 Millionen Tonnen. Pessimistischere Schätzungen lägen bei 120 Millionen Tonnen. Auch in Argentinien sorge schlechte Witterung dafür, dass die Schätzungen für die Sojabohnenernte nach unten geschraubt würden. Im Februar und Anfang März sei es in weiten Teilen der Pampa extrem trocken gewesen, gefolgt von übermäßigem Niederschlag. Die Sojabohnenernte sei dort gerade angelaufen. Die Getreidebörse Buenos Aires habe ihre Erwartung von 52 Millionen Tonnen auf 49,5 Millionen Tonnen gekürzt, heißt es abschließend.
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