Sojabohnen: China bestellt in Brasilien und Argentinien
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - China kauft weiterhin Sojabohnen. Diese Nachricht stützte gestern den Sojabohnenpreis in Chicago. Denn damit verliert die Sorge an Gewicht, dass das Land wegen der Ausbreitung des Coronavirus und damit verbundener Unterbrechungen der Verarbeitungs- und Lieferketten vorerst keine Käufe tätigt oder gar bestellte Ware mit Verweis auf höhere Gewalt nicht abnimmt, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
„Wermutstropfen der jüngsten Käufe ist allerdings, dass China diese – die Rede ist von zehn Schiffsladungen – in Südamerika tätigte. Damit bleibt weiter unklar, ob, wann und wie China seine im „Phase-Eins-Abkommen" mit den USA gemachten Zusagen umsetzt. China hat sich darin unter anderem verpflichtet, 2020 und 2021 zusätzliche US-Agrargüter im Wert von 32 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Basisjahr 2017 abzunehmen (darunter 2020 12,5 Milliarden US-Dollar). Damals hatten die Agrarimporte aus den USA einen Wert von 24 Milliarden US-Dollar, über die Hälfte davon waren Sojabohnen“, so Helbing-Kuhl.
Die Enttäuschung darüber, dass weder nach der Einigung noch nach der Unterzeichnung des Abkommens größere Sojabohnenkäufe Chinas in den USA bekannt geworden seien, laste schon seit Jahresbeginn auf dem Sojabohnenpreis. Zum Jahreswechsel hätten Sojabohnen bei 955 US-Cent je Scheffel ein Anderthalbjahreshoch markiert, aktuell handelten sie nur noch bei 880 US-Cent je Scheffel. Das Coronavirus habe zuletzt zu weiteren Abwärtskorrekturen geführt, heißt es weiter.
„Die jüngsten chinesischen Bestellungen sind zur Auslieferung im Frühjahr vorgesehen, einer Zeit, in der traditionell China die neue südamerikanische Ernte abnimmt. Wegen des Handelsstreits mit den USA hatte China im letzten Jahr aber auch im Winter, in dem klassisch US-Lieferungen stattfinden, vorranging Ware aus Brasilien importiert. Die USA scheinen die Kaufzurückhaltung Chinas noch gelassen zu sehen. Trumps Wirtschaftsberater Kudlow hat gestern verlauten lassen, dass wegen des Coronavirus mit Verzögerungen bei den chinesischen Käufen zu rechnen ist“, so Helbing-Kuhl.
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