So funktioniert Quantitative Easing - Teil 3
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
In Teil 1 wird der Effekt der Ankäufe auf die Geschäftsbankbilanz analysiert; In Teil 2 wird die Injektion der Liquidität beschrieben, und wie sie sich im Bankensystem verteilt
Die Verkäufer
Um zu guter Letzt den Bogen zum letzten Teil der Ausgangsfrage zu spannen – wer stand letztendlich auf der anderen Seite des Trades mit der Fed, und welche Gegenpartei hat eigentlich ihre Anleihen der amerikanischen Notenbank verkauft?
Die Beantwortung dieser im Mainstream kaum beleuchteten Frage ist aufgrund der mangelnden Datenlage nicht trivial, kann aber indirekt über die Flow of Funds-Daten versucht werden.
Eine Studie der Fed hat die Verkäufer in 8 Gruppen eingeteilt:
- Rest der Welt
- Banken
- Versicherer
- Investmentfonds
- Pensionsfonds
- lokale Regierungen
- Broker & Dealer
- Privathaushalte (vornehmlich Hedgefonds)
Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass Hedgefonds während QE1 & QE2 die mit Abstand größte Verkäufergruppe gebildet haben, und 60% aller von der Zentralbank aufgekauften Staatsanleihen bereitstellten (siehe Grafik). Broker und Dealer, sowie ausländische Verkäufer kamen Anteilen von 15% bzw. 13% auf den zweiten und dritten Rang.
Versicherer und Pensionsfonds haben sich nicht direkt an Quantitative Easing beteiligt und bestätigen damit im Grund nur die gängigen Vermutungen – für diese Kategorie an Investoren gibt es schlichtweg keine Alternative zu Staatsanleihen.
Bei MBS sieht die Situation nicht anders aus. Während auch hier die Privathaushalte (Hedgefonds) die meisten Papiere abgestoßen haben, folgen auf die Ränge wieder die Brokers & Dealers, sowie internationale Anbieter.
Wohin haben die Hedgefonds als prominenteste Gegenpartei der Fed nun aber ihre Papiere umgeschichtet?
Entgegen der etablierten Auffassung wurde der Großteil der freigewordenen Gelder aufgrund der Verkäufe von Staatsanleihen und MBS nicht direkt in den Aktienmarkt reinvestiert, sondern floss wie von der Fed richtig antizipiert in Unternehmensanleihen, welche dann einen indirekten Kanal in den Aktienmarkt geöffnet haben (z.B. Rückkäufe).
Bild
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.