Fundamentale Nachricht
10:10 Uhr, 01.11.2017

So bewegt sich der DAX wirklich!

Die in diesem Artikel vorgestellten Fakten sollte jeder Trader kennen, der den DAX im kurzfristigen Zeitrahmen handeln will.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Kurzfristige Trader neigen dazu, den Markt als vollkommen symmetrisch zu betrachten: Der DAX kann steigen, er kann fallen. Die Erfolgswahrscheinlichkeit dürfte bei einer Long-Position ähnlich groß sein wie bei einer Wette auf sinkende Kurse - denkt zumindest der durchschnittliche Trader. Aber stimmt das tatsächlich?

Eine ausführliche Analyse der DAX-Tagesdaten von Anfang 1992 bis heute zeigt, dass das Chance-Risiko-Profil zwischen Long- und Short-Positionen auch im kurzfristigen Zeitrahmen alles andere als ausgeglichen ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass der DAX an einem beliebigen Handelstag steigt, beträgt nämlich ganze 53,2 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, dass der DAX fällt, liegt hingegen nur bei 46,7 Prozent.

Man kann also festhalten: Wer auf fallende Kurse spekuliert, hat die Wahrscheinlichkeit gegen sich - das gilt nicht nur bei sehr langfristiger Betrachtung, sondern durchaus auch bei Positionen, die nur einen Handelstag lang (von Schlusskurs zu Schlusskurs) gehalten werden!

Natürlich sagt die Wahrscheinlichkeit steigender oder fallender Tage alleine noch nichts darüber aus, ob Long-Positionen tatsächlich erfolgsversprechender sind als Short-Positionen. Denn es könnte ja sein, dass der DAX an schwachen Tagen mehr fällt, als er an starken Tagen steigt. Das ist tatsächlich auch der Fall: An steigenden Tagen steigt der DAX im Durchschnitt um 0,99 Prozent, an fallenden Tagen sinkt er im Durchschnitt um 1,04 Prozent. Allerdings ist der Unterschied viel zu gering, als dass er die höhere Wahrscheinlichkeit steigender Tage kompensieren könnte. An sämtlichen (fallenden und steigenden) Tagen steigt der DAX im Durchschnitt um 0,04 Prozent. Das sind, auf dem aktuellen Kursniveau, rund 4,7 Punkte, die der DAX an einem durchschnittlichen Handelstag gewinnt.

Betrachtet man die Wahrscheinlichkeit steigender oder fallender Tage im kurzfristigen Zeitrahmen, zeigen sich noch einige andere interessante Fakten. Die folgende Grafik zeigt den Anteil der Tage mit steigendem DAX an den jeweils letzten 100 Handelstagen. Die Quote der positiven Tage liegt in "normalen Marktphasen" praktisch immer über 50 Prozent und erreicht in absoluten Boomphasen sogar 65 Prozent und mehr. Nur in ausgesprochenen Schwächephasen wie nach dem Platzen der Internetblase oder der Finanzkrise, sinkt die Quote auf unter 45 Prozent. Das sind aber tatsächlich große Ausnahmen.

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Fazit: Wer auf sinkende Kurse in Aktienindizes wie dem DAX spekuliert, hat die Wahrscheinlichkeit auch bei Positionen, die nur einen Tag gehalten werden, gegen sich! Im Zeitraum von 1992 bis heute stieg der DAX an 53,7 Prozent aller Handelstage, während nur an 46,7 Prozent der Tage fallende Kurse verzeichnet wurden. An einem durchschnittlichen Handelstag legte das Börsenbarometer um ganze 0,04 Prozent zu, was auf dem aktuellen Kursniveau immerhin einem Plus von rund 4,7 Punkten pro Tag entspricht.

Lesen Sie auch: Dies ist der wichtigste Chart aller Zeiten!

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6 Kommentare

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  • Herrkoerper
    Herrkoerper

    Zur Wahrscheinlichkeit an sich kommt dann noch hinzu, dass man auch durch die Mathematik und Volatilität schlechtere Karten hat:

    http://www.trading-treff.de/an...

    14:43 Uhr, 01.11.2017
    1 Antwort anzeigen
  • MM07
    MM07

    Gilt das auch für die US-Indizes?

    12:44 Uhr, 01.11.2017
    1 Antwort anzeigen
  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Danke, klarer Fall. Shorten würde ich nur an Extrempunkten

    10:54 Uhr, 01.11.2017

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Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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