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12:43 Uhr, 20.01.2015

SNB schockt Rohstoffmärkte

Nachdem die SNB den Euro-Mindestkurs für den Franken aufgehoben hatte, wurden Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank, zufolge die meisten Anlageklassen von einer negativen Stimmung erfasst – inklusive des Rohstoffsektors.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
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    Kursstand: 1.286,20 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Silber
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    Kursstand: 17,70 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Kopenhagen (BoerseGo.de) - „Eine ohnehin schon außergewöhnlich volatile Woche fand ihren Höhepunkt am vergangenen Donnerstag, als die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Euro-Mindestkurs für den Franken aufgehoben hat“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Zeitweise hätte der Schweizer Franken gegenüber dem Euro um 40 Prozent zugelegt, bevor er mit einem Gewinn von 19 Prozent den Handelstag abschloss. „Danach jedoch war das Marktvertrauen beschädigt und die meisten Anlageklassen wurden von einer negativen Stimmung erfasst – inklusive des Rohstoffsektors“, sagt Hansen. Insgesamt hat der Bloomberg Rohstoffindex die sechste Woche in Folge einen Verlust eingefahren und befindet sich auf einem Level wie vor etwa zwölf Jahren.

Edelmetalle hätten die größten Gewinne der vergangenen Woche verbucht, nachdem sich sowohl Silber als auch Gold weiter vom steigenden Dollar abkoppeln konnten. „Die SNB-Maßnahme wird als Vorbote für eine vollständige Einführung eines Quantitative Easing-Programms der EZB am kommenden Donnerstag interpretiert“, sagt Hansen. Gold hätte sowohl von der SNB-Aktion als auch von den Erwartungen an ein QE-Programm der EZB profitiert. „Der SPDR Gold Trust hat vergangenen Donnerstag um 1,35 Prozent an Zuflüssen gewonnen, was den größten Sprung seit August 2011 markiert“, sagt Hansen.

Die Ölpreise waren sehr volatil und schlossen vergangene Woche fast unverändert ab. „Widersprüchliche Aussagen und Daten aus den Märkten bedeuten, dass die Unsicherheit noch lange nicht vorbei ist und die Aussicht auf eine nachhaltige Erholung in weiter Ferne liegt“, sagt Hansen. Es gebe aber auch gute Nachrichten. China hätte die günstigen Preise genutzt und im Dezember 2014 seine Importe um fast eine Million Barrel pro Tag erhöht, um seine strategischen Reserven aufzufüllen. „Die Einführung eines QE-Programms durch die EZB könnte auch die Erwartungen auf eine schnellere Erholung des Weltwirtschaftswachstums steigern und somit auch die Ölnachfrage in Europa ankurbeln“, sagt Hansen abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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